Bisher hatte es AutoScout24 im Markt der Werkstattportale relativ leicht. Dank der bekannten Fahrzeugbörse bekommt das Angebot viele Klicks und auch an Mitteln für Werbung mangelte es nicht. Konkurrenten wie Fairgarage kamen lange nicht über einen regionalen Auftritt hinaus. Auch jetzt, nach der Übernahme durch die DAT, läuft Fairgarage noch dem daraus resultierenden Rückstand nach. Der klassische Konkurrent Mobile.de verzichtet bisher auf ein Engagement in diesem Feld. Kein Wunder, dass die Münchner bisher die Nase deutlich vorne haben.
Doch jetzt erhebt sich ein mächtiger Konkurrent. Boschs Portal Drivelog bietet den Werkstätten seit Kurzem ebenfalls die Möglichkeit, ausgesuchte Werkstattleistungen zu festen Preisen mit Direktbuchungsmöglichkeit anzubieten. Eine große Werbekampagne ist für Mai und Juni geplant. 1500 Werkstätten machen beim Festpreisangebot schon mit, 3000 könnten es bis zum Jahresende werden und dass bei Drivelog insgesamt 5.500 Werkstätten angemeldet sind – bei AutoScout24 sind es 4000 – zeigt das Potenzial des Portals. Auch die Zahl der Dienstleistungen soll ausgebaut werden.
Neben dem großen und finanzkräftigen Konzern im Hintergrund hat die Bosch-Tochter einen weiteren Vorteil: Das Angebot von Drivelog ist für die Werkstätten billiger als das des Konkurrenten, es gibt sogar einen Tarif ohne Grundgebühr. Bei AutoScout24 heißt es zum Thema Konkurrenz zwar regelmäßig, man freue sich über jeden guten Mitbewerber. Doch die Marktführerschaft der Münchner in diesem noch jungen Feld war nie stärker in Gefahr als jetzt, da Bosch ernst macht.