Deal!

Die deutschen Autobauer haben die Gunst der Stunde genutzt. Weil Nokia sich von Nichtkerngeschäften trennen will, können BMW, Audi und Daimler den Nokia-Kartendienst Here für relativ kleines Geld übernehmen. Der Preis von 2,8 Milliarden Euro liegt deutlich unter den anfänglichen Wünschen von Nokia.

Mit der Übernahme navigieren die Premiumhersteller in die richtige Richtung. Ohne exakte Straßenkarten kein autonomes Fahren. Here gilt als einer der führenden Geo-Daten-Anbieter mit viel Erfahrung und einem weltweit flächendeckenden Kartenmaterial. Sogar Google ist noch nicht soweit.

Wenn das autonom fahrende Auto bald schon kein Science-Fiction mehr ist, dann muss die deutsche Autobranche auch hier die Führungsposition übernehmen. Auch andere deutsche Unternehmen wie Bosch mit dem Navigationsdienst TomTom oder der ZF-Konzern mit TRW haben sich in diesem Bereich durch Kooperationen oder Übernahmen bereits beachtlichverstärkt. Es geht darum, neue Player aus der IT-Industrie durch strategische Partnerschaften oder Übernahmen an sich zu binden. Denn sie haben Wissen, das die Deutschen nicht haben.

Mit dem autonomen Fahren verändert sich die Wertschöpfungskette der Branche enorm. Wir werden uns an neue Marktpotenziale und Chancen für neue Marktteilnehmer gewöhnen müssen. Traditionelle Hersteller und Zulieferer sind nicht mehr unter sich. Die Frage ist: Wer wird am Automobil 2.0 verdienen?