Einer der schärfsten Kritiker des ADAC ist Professor Ferdinand Dudenhöffer. Von den „Tagesthemen“ bis zum „Stern“, von der „Süddeutschen Zeitung“ bis zu „Spiegel Online“ – kaum ein Medium, dass in der Berichterstattung auf seine Kritik am gelben Riesen verzichtet – spricht er doch zu dem Thema in jedes Mikrofon, das ihm hingehalten wird. Der Verein sei intransparent, müsse zerschlagen werden, werde von „älteren Herren“ geführt, die niemand kontrolliere. Und er teste Autohersteller und zeichne sie mit dem „Gelben Engel“ aus, die mit dem ADAC in Geschäftsbeziehung stünden.
Was Herr Dudenhöffer geflissentlich verschweigt: Zwischen 2001 und 2008 stand er selbst in einer engen Geschäftsbeziehung mit dem ADAC. Für den Autoclub baute er in dieser Zeit den Automarxx mit auf und führte den Index jahrelang. Der Automarxx bewertet Ansehen, Marktstärke, Kundenzufriedenheit, Produktstärke, Umweltverhalten sowie Sicherheitsniveau der wichtigsten Automarken. Der Erstplatzierte des Automarxx gewinnt jeweils auch den „Gelben Engel“ in der Kategorie „Marke“. Dudenhöffer war also beim Autopreis „Gelber Engel“ selbst involviert. Kritik am Preis oder dem ADAC war in diesen sieben Jahren von Herrn Dudenhöffer nicht zu hören.
Das änderte sich erst Ende 2008, als die Zusammenarbeit mit dem ADAC in einem krachenden Streit endete. Hintergrund: Der ADAC warf Dudenhöffer vor, seine durch den Club gewonnene Popularität für eigene Zwecke zu nutzen. Zudem zweifelten Autohersteller die Seriosität der Berechnung des Automarxx an. Wer die Kritik des Professors am ADAC hört, sollte diesen Hintergrund kennen.
Übrigens: Nicht nur die ADAC-Oberen sollen Rettungshubschrauber des Clubs für Dienstreisen in Anspruch genommen haben, sondern auch Ferdinand Dudenhöffer, als er noch mit dem ADAC zusammengearbeitet hat.