Es ist eine Bonuskürzung mit Hintertürchen, die da heute in Wolfsburg beschlossen wurde. Wochenlang wurde hitzig diskutiert, ob die VW-Verantwortlichen auf 30, 50 oder gar 100 Prozent ihrer variablen Vergütung verzichten sollten. „Es geht hier auch um Moral“, warnte Betriebsratschef Bernd Osterloh das Management. Sie haben ihn wohl nicht verstanden. Oder sie wollten ihn nicht verstehen.
Der Vorstand in Wolfsburg akzeptiert zwar, dass er zunächst weniger Geld überwiesen bekommt. Doch zum einen ist man weit von dem Verzicht entfernt, der den Anteilseignern des Konzerns zugemutet wird: Sie erhalten eine um 96 Prozent reduzierte Dividende.
Zum anderen wird das Geld nicht eingespart, sondern in virtuellen Vorzugsaktien geparkt. Ein fatales Signal. Ausgerechnet am Börsenkurs der nächsten drei Jahre macht es VW fest, ob die Manager ihre einbehaltene Vergütung doch noch erhalten. Gelingt es dem Vorstand, den Kurs der angeschlagenen VW-Aktie in dieser Zeit um 25 Prozent nach oben zu treiben, dann entgeht ihm nichts. Im Gegenteil: Der Boni-Deal kann sogar noch zum Geschäft werden.