Der vietnamesische Newcomer VinFast will seine Elektroautos künftig nicht nur in Deutschland verkaufen, sondern auch hier produzieren. Das hat das Unternehmen auf der CES in Las Vegas bekannt gegeben und dabei auch die komplette Flotte für den zum Sommer geplanten Start vorgestellt. Sie besteht aus zunächst vier SUV von der Kompakt bis zur Oberklasse, die auf dem Niveau konventioneller Verbrenner eingepreist werden sollen. Allerdings ohne die Batterie, die wie früher bei Renault nur im Leasing angeboten wird.
Alle vier Autos würde Markenchefin Le Thi Thu Thuy gerne auch in Deutschland bauen und damit die drei europäischen Startmärkte abdecken. Mittelfristig stellt sie eine Kapazität von 250.000 Autos pro Jahr in Aussicht. Zwar gibt es bislang weder eine Standortentscheidung, noch will sich Li festlegen, wann genau zur Mitte der Dekade die Fertigung anlaufen soll. Doch braucht es nicht viel Phantasie zur Annahme, das Lis Vorgänger Michael Lohscheller, der sich als einstiger Opel-Chef im Werksverbund bei Stellantis bestens gut auskennt, mit Eisenach geliebäugelt hat.
Li will im Gespräch mit der Automobilwoche nichts Genaues verraten. Nur dass die Triathletin, die in Personalunion Vizechefin der Vingroup und oberste Autofrau im Konzern ist, sich vor seinem Abgang von Lohscheller fünf Bundesländer hat zeigen lassen. "Von denen sind noch zwei im Rennen. Und eines war sogar schon mit einer offiziellen Delegation bei uns", sagt Li. Welche Länder das sind, lässt sich die Vietnamesin zwar nicht entlocken. Aber es ist bestimmt kein Zufall, dass ausgerechnet Thüringen enge Beziehungen zu Vietnam pflegt. (dpa/swi)
Lesen Sie auch:
Suche nach Standort eröffnet: VinFast will Werk in Deutschland bauen
Lohscheller wirft bei VinFast hin
Bereit zum Sprung - wie VinFast den europäischen Markt erobern will
Aus dem Datencenter:
Neuzulassungen auf weltweiten Märkten Januar bis Juli 2021 gegenüber Januar bis Juli 2019