Zulassungseinbrüche von über 50 Prozent bei Hyundai und Renault

Ulrich Winzen

Die Dieselzulassungen fallen weiter ungebremst und sind auf einen Anteil von 33,4 Prozent gesunken. Bis auf eine Premiummarke ging bei allen Top 15 Dieselmarken der Anteil der Selbstzünder zurück.

Dienstag, 9. Januar 2018, 20.07 Uhr

Die gesamten Dieselzulassungen gingen im Dezember um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück und erreichten einem Anteil von nur noch 33,4 Prozent, der niedrigste Dezemberwert seit 1999.

Von den 15 volumenstärksten Dieselmarken mussten Hyundai (minus 57 Prozent) und Renault mit minus 50 Prozent die höchsten Rückgänge hinnehmen (siehe Grafik). Keinem Hersteller gelang es, die Dieselzulassungen zu steigern.

Der geringste Rückgang (minus sieben Prozent) wurde bei Ford beobachtet. Grund war die starke Nachfrage nach dem Tourneo, der fast ausschließlich als Dieselfahrzeug zugelassen wird.

Bis auf Mercedes ging bei allen Top 15 Dieselmarken der Anteil der Selbstzünder zurück. Bei Marktführer VW sank der Dieselanteil binnen Jahresfrist von 51,4 Prozent auf 40,7 Prozent. Beim Golf reduzierte sich der Dieselanteil von 38 Prozent auf 28 Prozent, beim Passat von 90 Prozent auf 70 Prozent und beim Tiguan von 66 Prozent auf 52 Prozent.

Bei Mercedes, der Nummer drei auf dem Dieselmarkt, erhöhte sich der markeninterne Dieselanteil geringfügig von 58,0 Prozent auf 58,4 Prozent. Der Grund war aber nicht die Stärke der dieselgetriebenen Modelle, sondern die starken Rückgängen bei der A- und B-Klasse von 50 Prozent beziehungsweise 44 Prozent.

Beide Modelle haben zusammen einen Dieselanteil von unter 30 Prozent. Daher bekamen die anderen Modelle mit einem höheren Dieselanteil innerhalb des Herstellers ein größeres Gewicht. Neben der V-Klasse (100 Prozent Diesel) hat bei Mercedes die E-Klasse mit 71 Prozent den höchsten Dieselanteil. Das volumenstärkste Modell, die C-Klasse hatte vergangenen Monat einen Dieselanteil von 48 Prozent.

Deutliche Rückgänge waren bei BMW und Audi zu beobachten: BMW wies einen Rückgang des Dieselanteils von 59 Prozent auf 46 Prozent aus, bei Audi ging er von 62 Prozent auf 46 Prozent zurück.

Der stärkste Rückgang beim Dieselanteil gegenüber dem Vorjahresmonat wurde im Dezember bei Peugeot beobachtet: Der Anteil an Selbstzündern verringerte sich von 55 Prozent auf 20 Prozent. Dabei spielen sicher die hohen Neuzulassungen des 208 eine Rolle, der fast gar nicht mehr mit einem Dieselantrieb zugelassen wird.

Deutsche Marken dominieren Dieselmarkt

VW hat mit über 22 Prozent den höchsten Anteil am deutschen Dieselmarkt. Dahinter folgen BMW (13,6 Prozent), Mercedes (13,0 Prozent) und Audi (9,6 Prozent). Die erfolgreichste Importmarke ist die VW-Tochter Skoda mit sechs Prozent

Insgesamt ist der Dieselmarkt in Deutschland weiterhin eine Domäne der deutschen Hersteller. Knapp 72 Prozent aller Dieselzulassungen entfallen auf heimische Marken. Der Anteil der deutschen Marken an den gesamten Zulassungen ist zehn Prozentpunkte niedriger.

Von den 20 Marken mit den höchsten Dieselanteilen (nur Marken mit über 1.000 Neuzulassungen im Dezember) haben neun Marken einen überdurchschnittlichen Dieselanteil. Darunter sind mit Mercedes, BMW, Audi, VW und Ford fünf Marken deutscher Hersteller.

Im Datencenter:

Die 20 Marken mit den höchsten Dieselanteilen im Dezember 2017 (Deutschland)

Dieselanteile der Top 15 Dieselmarken im Dezember 2017 im Vergleich zu 2016

Anteil der Top 15 Dieselmarken an allen Dieselzulassungen Dezember 2017

Veränderung der Diesel-Neuzulassungen: Top 15 Dieselmarken im Dezember 2017