Mit der Übernahme von Hella durch den französischen Zulieferer Faurecia entsteht ein neuer Branchenriese. Beide Unternehmen haben ein komplementäres Produktportfolio, haben in verschiedenen Weltregionen ihre Stärken und gehören mit hohen Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung zu den innovationsstarken Branchenvertretern.
Auch auf der Ebene der Unternehmenskultur spricht viel dafür, dass der Zusammenschluss gelingen könnte. So kennen sich die Zulieferer unter anderem aus einer 2018 ins Leben gerufenen Entwicklungspartnerschaft für Lichtlösungen im Fahrzeuginnenraum. Faurecia-Chef Patrick Koller hat Anfang der 90er Jahre zudem bereits für den Licht- und Elektronikspezialisten gearbeitet, spricht wie ein Teil seiner Vorstandskollegen Deutsch und verfolgt eine ähnliche Unternehmens-Steuerungsphilosophie wie Hella-Chef Rolf Breidenbach.
Es spricht also viel dafür, dass die Integration schnell voranschreitet und die beiden Zulieferer auch dank des Elektronik- und Software-Know-hows von Hella zu den deutschen Branchengrößen Bosch, Continental und ZF aufschließen. Und dennoch bleibt ein Wermutstropfen.