ZF baut Aktivitäten in China deutlich aus

Der Zulieferer ZF Friedrichshafen baut sein Engagement in China aus. So wird das Erfolgsmodell des Unternehmens vom Bodensee, das 8HP-Automatikgetriebe, schon bald auch in Shanghai gefertigt werden. Neben der Standardausführung will ZF künftig in China auch eine Variante für Plug-in-Hybride sowie für rein elektrische Antriebe herstellen.

Shanghai ist neben dem Leitwerk in Saarbrücken sowie Gray Court (USA) und Eger (Ungarn) damit das vierte Werk in dem das 8HP-Getriebe gefertigt wird. In Shanghai werden bereits seit 2004 Automatikgetriebe mit sechs Gängen produziert. Diese werden jetzt sukzessive durch das 8-Gang-Getriebe abgelöst.

Nach dem Hochlauf soll das Werk 450 bis 500 Mitarbeiter beschäftigen. Abnehmer des Getriebes sind chinesische Fahrzeughersteller. Schon jetzt zählt der Zulieferer unter anderem BAIC, Great Wall, Brilliance, Dongfeng, Saic zu seinen Kunden.

Schrittweise soll im Getriebewerk die Lokalisierung auf rund 80 Prozent ausgebaut werden. Auf Dauer will sich der Zulieferer damit aber nicht zufriedengeben. Holger Klein, seit Jahresbeginn im ZF-Vorstand für die Region Asien-Pazifik verantwortlich, will den Lokalisierungsgrad in China "in den kommenden Jahren auf 100 Prozent erhöhen".

Zudem nimmt der Zulieferer in Zhangjiagang ein neues Pkw-Lenkungswerk in Betrieb. Und ein Joint Venture mit dem Nutzfahrzeughersteller Foton beginnt südlich von Shanghai in einigen Wochen mit der Produktion des automatischen und hybridfähigen Nutzfahrzeuggetriebes TraXon.

ZF beschäftigt derzeit in China rund 15.000 Mitarbeiter, davon 1500 in der Entwicklung. Doch das Unternehmen will sich auf der Entwicklungsseite deutlich verstärken. "Wir haben 1000 offene Stellen, davon ein Großteil im Softwarebereich", so Vorstand Klein.

Im Geschäftsjahr 2017 hatte der Zulieferer 21 Prozent seines Umsatzes von 36,5 Milliarden Euro in der Region Asien-Pazifik erzielt. Den Schwerpunkt bildete davon China, dass allein gut 16 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns beitrug. Bis zum Jahr 2030 will Klein den Umsatzanteil der Region Asien-Pazifik bis auf 30 Prozent treiben.

Um das zu erreichen, setzt er verstärkt auch auf chinesische Fahrzeughersteller als Kunden. Derzeit tragen diese rund 40 Prozent zum Umsatz des Zulieferers in China bei. Klein rechnet in den kommenden Jahren damit, dass sich diese Marke in Richtung 50 Prozent verschiebt.

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