Lange musste die Öffentlichkeit warten, jetzt hat Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche mit dem Verzicht auf den Posten an der Spitze des Aufsichtsrats reinen Tisch gemacht.
Dass er dies über ein Interview in einer Sonntagszeitung kund tat, mag ungewöhnlich sein. Der Schritt selbst dagegen war logisch und unvermeidlich, auch wenn die Einsicht reichlich spät kommt.
Immer lauter hatten in den vergangenen Monaten Aktionärsvertreter Kritik an Zetsche geäußert. Selbst Aufsichtsratschef Manfred Bischoff vermied bei der vergangenen Hauptversammlung ein klares Bekenntnis zu Zetsche, obwohl er ihn vor zwei Jahren noch als seinen natürlichen Nachfolger angepriesen hatte.
Auch die Arbeitnehmerseite versagte eine klare Unterstützung. Unter diesen Umständen wäre Zetsche kaum durchsetzbar gewesen.