Am Mittwoch wird Daimler-Chef Dieter Zetsche letztmals im Carl-Benz-Center unweit der Konzernzentrale in Untertürkheim die Bilanz des Konzerns vor Journalisten aus aller Welt vorstellen. Anders als in den Jahren zuvor wird Zetsche, der nach der Hauptversammlung im Mai das Zepter an den aktuellen Entwicklungschef Ola Källenius übergibt, beim Gewinn keinen Rekord zu vermelden haben. Gleich zweimal hatte Daimler im Verlauf des vergangenen Jahres die Prognose gesenkt. Erwartet wird ein Ebit "deutlich unter dem Vorjahr", was in der Finanzsprache des Unternehmens einen Rückgang von mehr als zehn Prozent bedeutet. 2017 lag der operative Gewinn bei 14,7 Milliarden Euro. Einzig die Trucksparte dürfte dank eines Absatzsprungs glänzen.
Deswegen nagt der Konzern zwar nicht gleich am Hungertuch. Doch auch für die erfolgsverwöhnten Stuttgarter brechen nun härtere Zeiten an. "Die deutsche Automobilindustrie ist mitten in der Krise angekommen", sagt beispielsweise Analyst Jürgen Pieper von der Investmentbank Metzler in Frankfurt. Er rechnet damit, dass die Gewinne der Automobilbranche 2019 nochmals um etwa zehn Prozent sinken. Für das erste Halbjahr seien zahlreiche Gewinnwarnungen wahrscheinlich. Für den Absatz von Mercedes prognostiziert Pieper nur noch ein leichtes Plus von ein bis zwei Prozent. C-,E- und S-Klasse hätten den Zenit überschritten, die Luft sei nach dem Modellfeuerwerk ein wenig raus.