Zehn wichtige Änderungen in 2018

Von Januar 2018 an greift die erste Änderungsstufe der neuen Abgasuntersuchung-Richtlinie (AU). Damit wird die verbindliche Endrohrmessung an allen AU-pflichtigen Fahrzeugen wieder eingeführt. "Hiermit will der Gesetzgeber die Realitätsnähe der Abgasuntersuchung weiter erhöhen", berichtet MAHA. Bislang wurde auf die Endrohrmessung verzichtet, wenn bei beim Auslesen der On-Board-Diagnose kein Fehler entdeckt worden ist.

In einer zweiten Stufe werden von Januar 2019 an die Abgasgrenzwerte an Fahrzeugen mit der Abgasnorm Euro 6/VI verschärft. Mit der dritten Stufe, die ab Januar 2021 bei der periodischen Abgasuntersuchung in Kraft treten soll, ist die Einführung einer Partikelzählung im Abgas bei Dieselfahrzeugen geplant.

Nach dem abgelaufenen Bestandsschutz tritt zum Januar 2018 die neue HU-Scheinwerfereinstell-Richtlinie vollständig in Kraft. Ab sofort ist im Rahmen der amtlichen Hauptuntersuchung neben der Stückprüfung eine Kalibrierung der Prüfplätze und Scheinwerfer-Einstell-Prüfgeräte (SEP) erforderlich. Die Kalibrierungen an den Prüfgeräten dürfen laut MAHA nur noch durch vom Hersteller geschulte und autorisierte Servicetechniker durchgeführt werden.

Ab September 2018 wird bei der Bestimmung der Abgaswerte von neu zugelassenen Pkw nach dem WLTP-Zyklus gemessen. Bisher wird nach NEFZ gemessen. Das Verfahren soll praxisnähere Werte liefern, was allerdings auch zu höheren Verbrauchswerten führen dürfte. Da ab September zudem die Kfz-Steuer auf Grundlage der WLTP-Messung berechnet wird, dürfte sie für neuzugelassene Autos steigen. Der Anstieg dürfte im Schnitt bei rund 20 Prozent liegen.

Das WLTP-Verfahren soll realitätsnähere Werte liefern als der bisherige NEFZ-Zyklus. Denn während der bisher verwendete Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) nur einen 20-minütigen Test mit niedrigen Geschwindigkeiten vorsah, werden bei dem WLTP-Verfahren 30 Minuten lang vier verschiedene Geschwindigkeitsprofile getestet.

Von April 2018 an muss jeder Neuwagen mit einem eCall-System ausgerüstet sein. Der eCall übermittelt einen Unfall direkt an die nächste Rettungsleitstelle. Übermittelt werden Daten wie der Ort und der Zeitpunkt sowie die Anzahl der Insassen und Art des Treibstoffs.

Ab sofort werden neue Winterreifen mit einem "Alpine"-Symbol gekennzeichnet. Das Symbol soll wie ein Qualitätssiegel wirken. "Alpine"-Reifen haben zuvor einen vergleichenden Bremstest auf Schnee bestanden. Bisher gibt es das "M+S"-Kennzeichen. Vorhandene Reifen müssen von den Kunden jedoch nicht gleich ersetzt werden.

Am 22. Februar 2018 urteilt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, ob die Stadt Düsseldorf Fahrverbote verhängen darf, um die Luft zu verbessern. Das gilt für ältere Dieselfahrzeuge. Das Urteil wird als wegweisend gesehen: Dann können auch in Städten wie Stuttgart, Berlin oder München Einfahrverbote drohen. Politik und Industrie sind bestrebt, Verbote zu verhindern und arbeiten mit Diesel-Abwrackprämien und Elektroförderungen dagegen an.

Autogas (LPG) gilt als saubere Alternative zu Benzin und Diesel und wird daher steuerlich gefördert. Das gilt auch für 2018, obwohl ursprünglich ein Auslaufen der Förderung erwogen wurde. Der schadstoffarme Kraftstoff soll jetzt noch bis 2022 vergünstigt angeboten werden. Autogas-Fahrer profitieren derzeit deutschlandweit von günstigen Preisen von nur rund 60 Cent, die ein LiterLPG("Liquified Petroleum Gas") im Schnitt kostet.

Vom 1. Juli 2018 an wird auf allen Bundesstraßen eine Lkw-Maut erhoben. Dafür wurde 2017 das Bundesfernstraßenmautgesetz geändert. Das Maut-Straßennetz ist dann rund 40.000 Kilometer groß. Die Maut gilt für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht mit mehr als 7,5 Tonnen. Ausgenommen sind landwirtschaftliche Zugmaschinen mit und ohne Anhänger.

Das freut die Oldtimer-Fans: Seit Oktober 2017 können Oldtimer-Besitzer das H-Kennzeichen mit einem Saisonkennzeichen kombinieren. Das H-Schild kostet einheitlich rund 192 Euro. Dann zahlt man – in Kombination mit einem Saisonkennzeichen – die Steuer nur für den Zeitraum, in dem das Saisonkennzeichen gültig ist.

Seit Jahresbeginn haben die rosa Prüfplaketten mit der Zahl 17 in der Mitte für alle Kraftfahrzeuge und Anhänger ihre Gültigkeit verloren. Darauf weist die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hin. Für 2018 sind Plaketten mit der Farbe Grün (18), Orange (19) und Blau (20) gültig. Fahrzeuge mit grüner Prüfplakette (18) sind dieses Jahr mit der HU an der Reihe. Neufahrzeuge, die 2018 zugelassen werden, tragen die Farbe Gelb (21).

Die Abgasuntersuchung (AU) gehört zur HU.Bei einer Überziehung von mehr als zwei Monaten steht eine vertiefte HU an, die mit höheren Kosten verbunden ist. Zudem müssen Autofahrer mit einer Verwarnung oder einem Bußgeld rechnen. Die GTÜ berichtet: Bei zwei Monaten Verzug werden 15 Euro fällig, nach vier Monaten sind es 25 Euro, nach acht Monaten 60 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Auch droht der Verlust des Versicherungsschutzes. (nur)