Wo Car2go und DriveNow vertreten sind

Der Kauf der Sixt-Anteile an DriveNow von BMW befeuert Spekulationen um eine mögliche Fusion der Carsharing-Anbieter. Beide könnten schlagartig expandieren - und profitieren.

Donnerstag, 1. Februar 2018, 15.13 Uhr

Das Joint Venture von BMW und Sixt ist Geschichte. Der bayerische Autobauer hat die Anteile des Autovermieters am gemeinsamen Carsharing-Unternehmen DriveNow gekauft und ist damit alleiniger Inhaber. Der Weg für eine Fusion von DriveNow mit dem Daimler-Carsharer Car2Go wäre also frei, über die bereits seit mehr als einem Jahr spekuliert wird. Noch wollen die beiden Unternehmen diesen Schritt aber nicht bestätigen.

Kommt es zu einer Zusammenlegung, vergrößerte sich die Flotte auf 20.250 Fahrzeuge. So ist Car2go derzeit weltweit mit 14.000 Fahrzeugen unterwegs, DriveNow mit 6.250. Der Kundenstamm dann wächst dann auf fast vier Millionen – ebenfalls mit einem deutlich Übergewicht der Car2Go-Nutzer. Insgesamt wären die Mobilitätsdienstleister in 33 Städten vertreten. Bei einer Fusion würden die Marken wohl bestehen bleiben, denn für die Autohersteller ist die Positionierung als Mobilitätsdienstleister strategisch zu bedeutsam, um ein gemeinsames Angebot mit der Konkurrenz auf den Markt zu bringen. Durchaus denkbar ist es hingegen, sich eine gemeinsame IT-Plattform sowie das Flottenmanagementsystem zu teilen.

Schlagartige Expansion

DriveNow ist derzeit ausschließlich in Europa aktiv. In den USA ist BMW mit der Marke ReachNow vertreten, da der ehemalige Joint Venture-Partner Sixt den Expansionsschritt nicht mitgehen wollte. Car2Go hat hingegen Standorte in Europa, den USA, Kanada sowie China.

Beide Unternehmen dürften von der schlagartigen Expansion profitieren, denn der Aufbau neuer Flotten in immer neuen Städten ist enorm teuer. Auch sechs beziehungsweise sieben Jahre nach der Gründung schreiben sowohl DriveNow als auch Car2Go noch rote Zahlen. Ein weiterer Pluspunkt einer Kooperation: Gemeinsam bildete man ein stärkeres Gegengewicht zu den Car- und Ridesharern aus Asien und den USA, die momentan auf den europäischen Markt drängen.