Als große Belastung habe sich aber, so der VDA-Präsident, die Diskussion um Fahrverbote erwiesen. „Die Diesel-Neuzulassungen in Deutschland sind im ersten Halbjahr um 9,1 Prozent auf 738.800 Einheiten zurückgegangen und machten 41,3 Prozent des Gesamtmarktes aus (Vorjahr: 46,9 Prozent). Im Juni lagen sie 19 Prozent unter dem Vorjahresmonat, der Marktanteil erreichte nur noch 38,8 Prozent. Das muss man ernst nehmen. Es ist noch kein Absturz, aber es bereitet Sorgen.“ Die Zahlen gelten für den Gesamtmarkt.
Bei einzelnen Hersteller gebe durchaus unterschiedliche Entwicklungen. Nach Wissmanns Worten hänge der Rückgang eng mit möglichen Fahrverboten in Innenstädten zusammen: „Man sieht eindeutig, dass der Diesel-Marktanteil erst spürbar nach unten ging, als die Diskussion um mögliche Fahrverbote aufkam. Das verunsichert vor allem die Menschen.“
Mit Blick auf den Diesel-Gipfel in der kommenden Woche kündigte der VDA-Chef an: „Deswegen ist das strategische Ziel für den 2. August einerseits ein großzügiges Nachrüstungsangebot der deutschen Hersteller. Ich hoffe, dass die Importeure folgen. Andererseits ist das Ziel eine Zusage der Politik, auf pauschale Fahrverbote zu verzichten. Diese Vereinbarung streben wir an.“ Pauschale Fahrverbote lehne der Verband ab. Wissmann betonte: „Es kann nicht für 16 Bundesländer unterschiedliche Regelungen geben, wir brauchen eine bundesweit einheitliche Lösung.“
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