VW-Chef Matthias Müller ist kein großer Diplomat. Mehr als einmal ist er über eine seiner Aussagen gestolpert. Erinnert sei nur an das legendäre Radio-Interview in Detroit 2016 als er auf eine Frage zum Diesel-Skandal "We did not lie" antwortete. Müller sprach damals von einem Missverständnis, das im Tumult zustande gekommen sei.
Aber auch Aussagen wie "Ich werde mich sicher nicht in den Staub werfen", was Müller sinngemäß bei der Präsentation des VW-Konzerns zu den Untersuchungen der Kanzlei zu Jones Day wissen ließ, als ein Journalist fragte, wie er denn auf seiner nächsten USA-Reise aufzutreten gedenke.
Müller bleibt der bayerisch-ruppige Grantler. Doch gerade durch seine klaren Aussagen zu Gesellschaft und Politik gewinnt er in den vergangenen Monaten an Sympathie. So war Müller einer der wenigen, der sich klar ablehnend zum Wahlerfolg der AfD äußerte, nannte die Partei nicht nur bewusst "rechtsextrem und ausländerfeindlich", sondern sprach auch von einem schockierend Ergebnis, das Deutschland verändern und die "demokratische Stabilität" auf die Probe stellen werde. So deutlich bezog kaum ein Kopf aus der Wirtschaft Stellung.