Der Ärger um die neuen Händlerverträge im VW-Konzern geht weiter. Nachdem Audi-Vertriebschef Martin Sander dem Volkswagen- und Audi-Partnerverband (VAPV) vorgeworfen hat, mit seinem Brandbrief zu den Rahmenbedingungen der Audi-Verträge die Verschwiegenheit zu brechen, kontert der Händlerverband.
"Wir mussten den Handel im Vorfeld der Chefkonferenz informieren, weil wir vereinbarte Informationen nicht erhalten hatten", sagt der Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp und betont: "Wir haben aus dem Verband sehr viel Zustimmung für unsere Kritik bekommen." Bei Weddigen von Knapp sitzt der Frust über das Verhalten des Herstellers offenbar tief – auch weil er sich nach der Loyalität des Handels in der Dieselkrise wohl mehr Loyalität des Herstellers erwartet hätte. "Wir haben den Hersteller aus der Patsche geholfen und werden mit den Rahmenbedingungen für die Verträge nun massiv übervorteilt", betont er und fügt hinzu: "Eigentlich brauchen wir keine neuen Verträge. Die aktuellen ließen sich ohne Probleme den neuen Rahmenbedingungen anpassen."
Von dem, was Audi jetzt vorschlägt hält er nicht viel: "Der Hersteller sagt, er braucht den Handel, gleichzeitig offeriert er uns Rahmenbedingungen, die nicht zulassen, dass man Investitionen wieder amortisiert. Wir halten das für einen Vertrauensbruch." Am schmerzhaftesten wäre dabei der aus Sicht des Verbands drohende Verlust des nationalen Flottengeschäfts. "Da geht es bei größeren Händlern um Millionenbeträge. Ein Teil der Partner wären dann auch nicht mehr überlebensfähig.