Der Markt ist für Werkstattportale schwierig. Viele sind bereits gescheitert, wie Boschs Drivelog und Portal von Autoscout. Anfang 2020 warf auch Caroobi hin, das mit vielen Ambitionen gestartet war. Das Problem: Die Autobesitzer sind nicht sonderlich interessiert an einem solchen Service. Laut DAT-Report haben 80 Prozent eine Stammwerkstatt, mit der sie zufrieden sind.
In diesen schwierigen Markt wagt sich nun das Start-up Auteon, das Mitte Juli seine Plattform gelauncht hat. Der Ansatz ist aber ein anderer von Caroobi, Drivelog und Co. Auteon richtet sich explizit an Werkstätten. Das Ziel: Die Bestellung von Ersatzteilen zu vereinfachen. Im Automobilwoche-Interview spricht Gründer Florian Pinger über Idee, Ausrichtung und Ambitionen des jungen Unternehmens.
Herr Pinger, wie kamen Sie auf die Idee ein Werkstattportal zu gründen?
Das Team von auteon setzt sich im Kern aus Menschen zusammen, die zuvor schon im Automotive-Bereich gearbeitet haben. Wir haben festgestellt, dass viele freie Werkstätten Probleme haben, Ersatzteile zu identifizieren und, wenn sie sie dann gefunden haben, über ihre eigenen Lieferanten zu vergleichen. Dabei geht es nicht immer nur um den Preis, sondern auch um Verfügbarkeit und Qualitätsunterschiede. In diesem Prozess wenden die Werkstätten sehr viel Zeit auf und sind häufig unzufrieden mit der Intransparenz. Daher haben wir uns entschieden, eine Lösung anzubieten, die es ermöglicht, sich für das beste Angebot zu entscheiden.
Wie ist Ihr Geschäftsmodell aufgebaut?
Wir stellen den Werkstätten unsere Lösung zur Verfügung, bis Ende 2020 übrigens noch kostenlos, ab Anfang des nächsten Jahres für 39 Euro im Monat. Unsere Hauptzielgruppe sind die freien Werkstätten, wir sprechen aber auch mit dem Handel und der Industrie sehr offen.
Andere Werkstattportale mit B2C-Ansatz sind zuletzt gescheitert. Was macht Sie so zuversichtlich, dass ihr B2B-Ansatz besser funktioniert?
Wir merken in den vergangenen Monaten, dass auteon für fast jede Werkstatt einen Mehrwert bringt. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass wir eine echte Lösung geschaffen haben. Hinzu kommt: Wir wollen den Markt nicht umkrempeln, sondern lösen ein großes Problem der Werkstatt. Das ist ein anderer Ansatz.