Herr Blume, wie laufen die Vorbereitungen beim Mission E?
Wir liegen im Zeitplan. Er kommt wie angekündigt 2019 auf den Markt. Nach Tests des Antriebs mit einem umgebauten Panamera ist seit Kurzem der erste Prototyp unterwegs. Der Mission E wird eine Leistung von etwa 600 PS haben, in weniger als 3,5 Sekunden von Null auf 100 beschleunigen, über eine Reichweite von 500 Kilometer verfügen und in 15 Minuten 80 Prozent seiner Akkukapazität nachladen können.Wie werden die Modellreihen elektrifiziert?
Elektromobilität und Porsche passen hervorragend zusammen. Für uns ist wichtig, zu nutzen, was wir im Rennsport gelernt haben. Der Mission E ist der Leuchtturm. Doch wir werden auch andere Fahrzeuge Porsche-typisch elektrifizieren. Dazu gehören schon heute die beiden Plug-in-Versionen des Panamera. Mit dem V8-Hybrid im Panamera Turbo S mit knapp 700 PS platzieren wir erstmals eine Hybridversion als Speerspitze einer Produktreihe. Der nächste Cayenne wird ebenfalls einen neuen Plug-in-Hybrid im Angebot haben und einen weiteren Beweis dafür liefern, wie wir Elektrifizierung interpretieren und weiterentwickeln.Wird es weitere batterieelektrisch angetriebene Porsche-Modelle geben?
Selbstverständlich. Für die nächsten Jahre sehe ich allerdings einen Dreiklang. Porsche wird auch mit weiter optimierten Verbrennungsmotoren an den Start gehen. Unsere Hybridantriebe sind ebenfalls sehr attraktiv. Natürlich werden in Zukunft rein elektrisch betriebene Fahrzeuge noch wichtiger. Doch auch hier steht die sportliche Auslegung im Vordergrund. E-Mobilität und Performance ist für uns kein Widerspruch, im Gegenteil. Mit der Mischung aus diesen drei Antriebsarten sind wir marktgerecht aufgestellt. Unser Selbstverständnis ist, Fahrzeuge so umweltgerecht wie möglich zu gestalten. Und das nicht nur, um die gesetzlichen Anforderungen vor allem was den CO2-Ausstoß betrifft, zu erfüllen. Übrigens werden wir den Mission E auch CO2-neutral im Stammwerk Zuffenhausen produzieren.Was bedeutet das?
Wir krempeln unser Stammwerk Zuffenhausen gerade kräftig um. Es wird viel gebaut und Vieles erneuert. Dazu gehört für uns auch, alles so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Ein erster Schritt war Anfang Januar, zu 100 Prozent auf Naturstrom umzustellen. Darüber hinaus setzen wir in der Logistik auf Elektrifizierung, wir installieren Solaranlagen, begrünen Dächer und versuchen, wo es geht, Emissionen zu vermeiden. Mit dem Mission E werden wir spätestens soweit sein und – auch dank Ausgleichsmaßnahmen – komplett CO2-neutral produzieren.Wie hoch sind die Investitionen für die Erneuerung des Stammwerks?
Wir investieren etwa eine Milliarde Euro in den Mission E. Davon alleine 700 Millionen am Standort Zuffenhausen. Hier bauen wir unter anderem eine neue Lackiererei und eine neue Montage.Wie viele Mission E können dort pro Jahr gebaut werden?
Ausgelegt ist die Kapazität derzeit auf 20 000 Autos. Aber wir sind auch da sehr flexibel aufgestellt.Lesen Sie auch:
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