Wie Webasto den Bereich E-Mobilität ausbauen will

Noch ist die Elektromobilität beim Zulieferer Webasto ein zartes Pflänzchen, doch das soll sich schon bald ändern. Mit 76 Millionen Euro trug der Bereich im Geschäftsjahr rund zwei Prozent zum Gesamtumsatz von rund 3,3 Milliarden Euro bei. Rund 32 Millionen Euro des E-Bereichs entfielen auf Ladelösungen. Der Bereich habe sich "sehr gut entwickelt", erklärte Vorstandschef Holger Engelmann. Die restlichen 44 Millionen Euro wurden mit Batteriesystemen und Produkten für das elektrisches Heizen erzielt.

Doch nun soll es schnell vorangehen. Laut Vorstandschef Holger Engelmann will das Unternehmen im Jahr 2025 rund eine Milliarde Euro im Bereich E-Mobilität umsetzen. Etwa je 400 Millionen Euro sollen dann auf die Bereiche Batteriesysteme und Ladelösungen entfallen, 200 Millionen auf das elektrische Heizen. Der Webasto-Chef kündigte dafür Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe für die nächsten Jahre an.

Die wohl größten Zuwächse verspricht sich das Unternehmen von Batteriesystemen für Pkw und Nutzfahrzeuge. Der Startschuss für solche Akkulösungen fiel beim Zulieferer vor zwei Jahren in Europa und im vergangenen Jahr in Asien. Derzeit wird ein Expertenteam in den USA aufgebaut.

Zum Wachstum im Batteriebereich soll künftig auch das Batteriewerk im südkoreanischen Dangjin beitragen. Der Startschuss für den Bau des 22.000 Quadratmeter großen Werks fiel im Dezember vergangenen Jahres. Rund 88 Millionen Euro steckt der Zulieferer in das Werk, das Anfang 2022 mit der Serienproduktion starten soll. Die jährliche Kapazität liegt bei 160.000 Batteriesystemen.

Im Aufwind befinden sich auch die Ladelösungen. "Das Charginggeschäft hat sich sehr gut entwickelt", erklärte Engelmann. Das Portfolio besteht aus Wallboxen, Cordsets (Ladelösungen für unterwegs) und Services für Fahrzeughersteller, Dienstwagenflotten aber auch private Pkw-Eigentümer von E-Autos. In der Entwicklung laufen beim Unternehmen Gleichstrom-Wallboxen für schnelleres Laden, robotergestützte Ladesysteme sowie Apps und Software für Cloud-Services, Wartung und Lademanagement.

Im dritten Segment des E-Bereich, dem elektrischen Heizen, hat der Zulieferer jüngst zwei Aufträge über Hochvoltheizer von chinesischen Pkw-Herstellern erhalten. Und für ein 800-Volt-Heizgerät für Nutzfahrzeuge ist der Markteintritt für 2023 geplant. Zudem läuft beim Zulieferer die Entwicklung für eine modular aufgebaute Heizplattform, um Bauraum, Gewicht und Kosten zu optimieren. Engelmann will so "künftigen Marktanforderungen" gerecht werden.

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