Wie ticken Tesla-Interessenten?

Tesla-Interessenten sind vorwiegend männlich, gebildet und verfügen über ein überdurchschnnittliches Einkommen, so Ergebnisse einer Untersuchung der Nürnberger Marktforschung Puls, die Automobilwoche exklusiv vorliegt.

Puls hat Aussagen aus zwölf Befragungswellen mit über 12.000 Personen ausgewertet, um erstmals die Charakteristika von Tesla-Interessenten im Vergleich zu den übrigen Autokäufern in Deutschland abzubilden. Die Studie zeige "die markantesten Besonderheiten von Tesla-Interessenten", sagt Puls-Geschäftsführer Konrad Wessner.

Demnach sind Tesla-Interessenten vorwiegend männlich (83 Prozent) und fast die Hälfte der potenziellen Käufer hat ein Studium absolviert (48 Prozent). 42 Prozent der Interessenten wohnen in der Großstadt, 37 Prozent verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen von mindestens 4000 Euro.

Mit im Schnitt fast 49.000 Euro sind Tesla-Interessenten bereit, deutlich mehr für ihren fahrbaren Untersatz auszugeben als Nicht-Tesla-Interessenten. Dazu passt, dass potenzielle Tesla-Käufer sich auch für deutsche Premiummarken interessieren.Die Qualität der Interessenten zeige deutlich, das der US-Hersteller "vor allem bei Audi und BMW erobern wird", sagt Wessner.

Überraschend ist allerdings, dass die potenziellen Käufer des US-Stromers mit durchschnittlich mehr als 20.000 Kilometern Jahresfahrleistung zu den Vielfahrern gehören. "Interessanterweise ist ein Tesla also nicht nur ein potenzieller Zweit- oder Drittwagen, sondern auch für Vielfahrer interessant", kommentiert Wessner.

Tesla arbeitet derzeit massiv am Ausbau seines Schnelllade-Netzwerks und hatte erst kürzlich die 500. Schnelladestation in Europa eröffnet. Die sogenannten Supercharger verfügen pro Station über bis zu 44 Ladesäulen.

Insgesamt zeigen sich Tesla-Interessenten offener für Innovationen rund ums Auto als Verbraucher, die sich nicht für einen Tesla interessieren. Ermittelt wurde dies durch die Analyse der Interessenschwerpunkte auf Facebook.

Demnach beschäftigen sich auf der Social-Media-Plattform 57 Prozent der Tesla-Sympathisanten mit Infos zu Elektro-Autos und 44 Prozent mit Umweltthemen. 35 Prozent suchen nach Informationen zu neuen Technologien.

Jüngst hatte Tesla Volkswagen beim Börsenwert überholt. "Die Börse bildet Zukunftspotenziale ab", sagt Wessner. Er geht davon aus, "dass Tesla wohl das Beste noch vor sich hat."

NORD/LB-Analyst Frank Schwope allerdings warnt: "Die exorbitante Entwicklung des Aktienkurses der Tesla-Aktie in den letzten Wochen halten wir für übertrieben". Immerhin könnte Tesla 2020 zum ersten Mal schwarze Zahlen schreiben, nachdem sich das operative Ergebnis 2019 von minus 388 auf minus 69 Millionen US-Dollar verbessert hatte.

2020 muss Tesla die Produktion im neuen chinesischen Werk zügig hochfahren, um die angepeilten 500.000 Fahrzeug-Auslieferungen zu schaffen. Denn diesen E-Auto-Absatz strebt Volkswagen ebenfalls an, und auch andere Hersteller setzen jetzt massiv auf Stromer.

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