Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde Mahle mit Kolben für Verbrennungsmotoren gleichgesetzt. Doch der Zulieferer mit Sitz in Stuttgart betreibt einen rasanten Wandel, um sich so gut wie möglich für die Zukunft und das Zeitalter der Elektromobilität zu rüsten. "Vor sechs Jahren waren wir fast zu 100 Prozent vom Verbrennungsmotor abhängig, heute sind es deutlich unter 50 Prozent", sagt Wolf-Henning Scheider, der seit Juli 2015 Chef des Unternehmens ist.
So vergehen kaum ein paar Monate, ohne dass der Konzern Zukäufe oder Bereinigungen in seinem Produktportfolio ankündigt. Jüngstes Beispiel dafür ist die Übernahme des spanischen Elektronikspezialisten Nagares. Damit verbessert Mahle seine Position bei Steuergeräten für Nebenaggregate und Thermomanagement-Systeme sowie Leistungswandler für E-Mobilitätslösungen. Als Vorteil sieht Schneider dabei auch den Zugang zu gut ausgebildeten Fachkräften, da das Unternehmen Beziehungen zu den umliegenden Hochschulen pflegt. "Elektronik-Spezialisten beispielsweise sind dort leichter zu bekommen als bei uns", so Scheider.