Die Europäer haben die Elektromobilität entdeckt. Während die Nachfrage nach Verbrennerfahrzeugen im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie stark gesunken ist, haben Renault Zoe, elektrischer Smart, VW ID.3 oder Audi e-tron im Jahr 2020 Verkaufsrekorde gebrochen. Doch das Herzstück dieser Autos, die Batteriezelle, kommt derzeit zumeist aus Asien. Mit einem Anteil von rund 70 Prozent am Weltmarkt dominieren vor allem chinesische Hersteller wie CATL den Markt.
Das wird sich in den nächsten Jahren ändern, wie eine aktuelle Studie der Beratungsfirma Roland Berger und der Hochschule RWTH Aachen prognostiziert. Die Autoren gehen davon aus, dass sich die Produktion in Europa bis 2024 auf ein Volumen von 3,1 Milliarden Euro erhöht und damit einen Anteil vom Weltmarkt von 15 Prozent erreicht. 2019 lag dieser noch bei sechs Prozent. Das Fernziel der Politik ist sogar noch ambitionierter. Bis 2030 will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier den Anteil auf 30 Prozent bringen.
Befeuert wird diese Aufholjagd durch die großzügigen Subventionen des Staates. Erst vor wenigen Tagen hat Altmaier eine neue Förderrunde bewilligt, mit der zahlreiche Firmen rund um Rohstoffe und Materialien, Zellen und Module, Batteriesysteme und Wiederverwertung unterstützt werden. Unter ihnen sind beispielsweise ACI Systems, Alumina Systems, BMW, Cellforce Group, ElringKlinger, Liofit, Manz, Northvolt, SGL Carbon, Skeleton Technologies und Tesla. In einer vorangegangenen Runde wurden bereits 16 Konzerne ausgewählt, darunter BASF, Varta, Opel und Volkswagen. Insgesamt fließen mehr als fünf Milliarden Euro.