Fast 340.000 Porsche Panamera und Cayenne müssen zurück in die Werkstatt. Der Grund: Die Fahrzeuge können unter bestimmten Umständen ungewollt wegrollen, wenn nicht auch die sogenannte Parkbremse angezogen ist. BMW muss derweil weltweit rund 560.000 ältere Fünfer und Sechser wegen möglicher Korrosion einer Verschraubung an einer Elektroleitung im Kofferraum reparieren – davon knapp 274.000 in Deutschland.
Meldungen dieser Art sind leider keine Seltenheit. Im Gegenteil. Die Zahl der Rückrufe steigt stetig. Allein in den USA ist in den vergangenen Jahren eine Steigerung von zehn Prozent pro Jahr zu verzeichnen. Auch sind von Rückrufen tendenziell immer mehr Autos betroffen.
Die meisten Rückrufe entfallen laut einer Untersuchung von KBC Kemény Boehme und Company, einer auf Qualitätsmanagement spezialisierten Management-Beratung in München, nicht etwa auf Zulieferer, sondern auf Hersteller. „Eine Analyse der Rückrufstatistiken aus dem Jahr 2018 hat ergeben, dass zwei Drittel aller Rückrufe den Premium-OEMs zuzuordnen sind“, sagt Larissa Fahrmeier, Senior Consultant bei KBC. Der Anteil deutscher Hersteller liege bei 28 Prozent; Mercedes liege vorn, gefolgt von Volkswagen und BMW.
Besonders häufig seien Montage- und Konzeptfehler Auslöser der Rückrufe. Der Bereich Antrieb sei mit Abstand am meisten betroffen. „28 Prozent aller Fehlerbilder sind entweder dem Modul Motor/Kraftstoffversorgung oder dem Modul Achsen und Radaufhängung zuzuordnen“, erklärt Fahrmeier: Beide Module gehören zum Bereich Antrieb.
Bei den meisten Rückrufen handele es sich außerdem um sicherheitsrelevante Probleme.