Die besondere Stellung der Industrietechnik für den Auto- und Nutzfahrzeugzulieferer ZF Friedrichshafen hat der neue Vorstandsvorsitzende Wolf-Henning Scheider auf der Hannover Messe verdeutlicht. „Wir haben in der Industrietechnik die Möglichkeit schneller mit den Technologien des automatischen Fahrens und der Elektrifizierung in Serie zu gehen, weil dort die Rahmenbedingungen zunächst leichter zu beherrschen sind“, erklärte Scheider im Gespräch mit Automobilwoche. Das Unternehmen könne so Erfahrungen sammeln, „die wir dann wiederum bei der Automatisierung der Pkws im Innenstadtbereich nutzen können“.
In Hannover hat der Zulieferer mit dem ZF Innovation Forklift einen voll vernetzten Elektro-Gabelstapler mit hochautomatisierten Fahrfunktionen vorgestellt, der seine Umgebung über Kamera- und Radarsysteme wahrnimmt. Die so erzeugten Daten werden dabei von dem Zentralcomputer ZF ProAI auf der Basis einer Künstlichen-Intelligenz-Software ausgewertet, die bereits in Innovationsträgern auf Basis von Pkws und Traktoren eingesetzt wurden. Intelligente Aktuatorik – wie die elektrische ZF-Hinterachslenkung für Gabelstapler – und der elektrische ZF-Einzelradantrieb setzen die Handlungsanweisungen der Steuerung um. Scheider erklärte, dass die ZF ProAI als skallierbare Computerplattform quer in allen Fahrzeugen zum Einsatz kommen wird. „Damit sind alle Arbeitsmaschinen und Fahrzeuge gemeint.“