Im Volkswagen-Konzern wird eine Rückkehr in die Formel 1 ab 2026 weiter ernsthaft erwogen. Die Wolfsburger hatten zuletzt 1991 mit der Konzernmarke Porsche Motoren für die Königsklasse des Motorsports geliefert. Jetzt gibt es Pläne, sich in fünf Jahren wieder in der Formel 1 zu engagieren. Das nimmt auch die Rennserie erfreut zur Kenntnis und rollt Volkswagen für eine Rückkehr den roten Teppich aus. Die Automobilwoche beleuchtet den aktuellen Stand der Dinge.
Konkret wurde am Rande des letzten Rennens in der Türkei am 10. Oktober eine weitgehende Einigung zwischen potentiellen Herstellern und Formel-1-Verantwortlichen beim Motoren-Konzept für die Zukunft erzielt. Eine offizielle Bekanntgabe der Details steht noch aus. Wie "Auto, Motor und Sport" berichtet, soll aber ab 2026 weiterhin ein V6-Aggregat genutzt werden, das zusätzlich von einer Batterie mit 476 statt 163 PS unterstützt wird. Die Energierückgewinnung durch den Überdruck des Turboladers (MGU-H) soll entfallen. Betrieben werden soll der Verbrennungsmotor ausschließlich durch e-Fuels, die bereits ab nächstem Jahr zu zehn Prozent in den Kraftstoffen der Formel 1 beigemischt sind. Der Anteil soll sich in den kommenden Jahren immer weiter bis auf 100 Prozent ab 2026 erhöhen.
Das voraussichtliche Design des neuen Motors gilt bei Volkswagen als zustimmungsfähig. An diesem Mittwoch fand zwischen den potentiellen Herstellern eine weitere Sitzung statt. Ergebnisse stehen noch aus. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte aber schon im September gesagt: "Mercedes ist zu Kompromissen bereit, um die Volkswagen-Gruppe in die Formel 1 zu bringen." Das mögliche Szenario für die Formel-1-Rückkehr sieht vor, dass VW sich mit den Konzernmarken Audi oder Porsche in der Königsklasse einschreiben könnte. Allerdings nur als Motorenlieferant. Ein VW-Werksteam nach Vorbild von (noch) Mercedes, Renault/Alpine oder Ferrari wurde konzernintern erwogen, ist aber vom Tisch.