Binnen dreier Werktage sind die beiden E-Autohersteller Faraday Future und Lucid Group sowie der E-Batteriehersteller Microvast an die Börse gegangen. Schon seit Längerem gibt es den Hype, dass Elektroauto-Unternehmen mittels eines SPAC – also durch eine Fusion mit einem Börsenmantel – sich an die New Yorker Börse NASDAQ begeben. Frei nach dem Motto: Wer will noch mal, wer hat noch nicht.
Es ist eine Vernunftehe: Die einen brauchen Geld, um die Produktion hochzufahren, die anderen müssen Geld loswerden, das sie von Investoren eingenommen haben, um nicht irgendwann Strafen zu zahlen. Es ist ein Geldstau, und es profitiert die Elektromobilität.
Noch haben wir keine Verhältnisse wie einst am Neuen Markt, wo Start-ups mit zig Milliarden bewertet wurden, die weder ein fertiges Produkt noch einen einzigen Dollar Umsatz vorzuweisen hatten. Doch der Markt muss aufpassen, dass nicht bloß Geld verbrannt wird. Geld, das keiner mehr wiedersieht. Es ist zu viel davon im Umlauf, und jeder sucht verzweifelt nach Investments.
Einige der E-Hersteller werden es schaffen, viele andere aber nicht. Noch immer werden alle gern von den Medien als "Tesla-Jäger" bezeichnet. Ob Tesla sich von den vielen wirklich gejagt fühlt? Oder nur von einigen wenigen, die vor dem Durchbruch stehen?
Das Autorennen um die Zukunft der E-Hersteller findet demnach nicht nur beim Kunden statt – es ist vor allem ein Autorennen an der Wall Street. Platzt die Geldblase irgendwann, werden die unterschwelligen Probleme der Hersteller erst sichtbar, die dauernd Geld nachschießen müssen, um nicht unterzugehen.
Es ist somit auch ein Rennen gegen die Zeit, die Produktion hochzufahren und endlich echte Umsätze zu machen.