Der japanische Airbaghersteller Takata hat Insolvenz angemeldet und soll an den US-Zulieferer Key Safety Systems (KSS) zu einem Preis von 1,4 Milliarden Euro verkauft werden. Hinter dem US-Unternehmen steckt der chinesische Zulieferer Ningbo Joyson Electronics, der dem Unternehmer Jeff Wang gehört. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich die erst 2004 gegründete Joyson Gruppe mehrfach mit Übernahmen verstärkt.
Airbags zählen seit 2016 zum Portfolio der Chinesen, als sie für 920 Millionen Dollar Key Saftey Systems gekauft haben. Auch in Deutschland war Joyson bereits mehrfach aktiv. Unter anderem ist der Elektronikspezialist Preh seit 2011 mehrheitlich im Besitz der Chinesen. Dem Unternehmen aus Bad Neustadt ist das nicht schlecht bekommen.
Im Schnitt wurden am Stammsitz in Bad Neustadt jährlich rund 100 Mitarbeiter aufgebaut. Und auch bei der Preh Car Connect in Dresden wurden seit der Übernahme im vergangenen Jahr rund 100 hochqualifizierte neue Jobs geschaffen. Wang, der seine Investments langfristig anlegt, hatte erst kürzlich in einem Gespräch mit der Automobilwoche erklärt, dass die gesamte Preh Gruppe „erst am Anfang einer Entwicklung“ stehe.
Anfang 2016 hatten Joyson und Preh gemeinsam zu je 50 Prozent den Bereich TechniSat Automotive mit 1200 Mitarbeitern von TechniSat Digital gekauft, um so einen globalen Anbieter im Bereich Car-Konnektivität und Benutzerschnittstelle (Human Machine Interface) am Markt etablieren zu können.
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