Zehn Prozent und zwölf Prozent. Das sind die magischen Zahlen für die deutschen Autobauer in China. Ab 2019 müssen sie einen vorgegeben Anteil ihrer Fahrzeuge mit E-Motor verkaufen. Allerdings: Die zehn beziehungsweise zwölf Prozent beziehen sich nicht etwa auf die tatsächlich verkaufte Anzahl an E-Autos in Relation zum Gesamtabsatz.
Es handelt sich vielmehr um einen fiktiven Absatz, der sich über ein komplexes Punktesystem errechnet. So wird ein reines Elektrofahrzeug mit hoher Reichweite fünffach gezählt, ein Plug-In-Hybrid mit geringer Reichweite nur zweifach. Ausschlaggebend sind Reichweite, Gewicht, Größe und die technische Raffinesse.
Ein BMW i3 etwa wird exakt 4,5-fach gezählt. Zwar ist die Reichweite mit rund 220 km geringer als bei anderen Modellen, doch ist die Antriebstechnologie besonders effizient. Das gibt Punkte.
Das Beispiel zeigt: Bei der E-Quote in China ist nicht alles so streng wie es scheint. Auch der zeitliche Rahmen ist bei genauerer Betrachtung flexibler als zunächst gedacht. So kommt die Quote zwar 2019, doch die Hersteller haben die Möglichkeit auch erst im Jahr 2020 verkaufte E-Fahrzeuge auf das Jahr 2019 anrechnen zu lassen. Dann müssen sie zwar insgesamt mehr Fahrzeuge verkaufen, haben dafür aber länger Zeit.
Auch importierte E-Autos zählen auf das Quoten-Konto ein. Für BMW und Daimler, die jeweils zuletzt über 100.000 Fahrzeuge nach China exportiert haben eine Erleichterung. Und zu guter Letzt bedeutet das Wörtchen "verkaufte" Fahrzeuge - denn diese, und nicht etwa die produzierten E-Autos bilden die Grundlage der Berechnung -, dass die E-Autos vom Hersteller an die Händler "verkauft" wurden. In größter Not also bliebe der nicht elegante, aber gangbare Weg, die Quoten-Autos mit Rabatten in den Markt zu drücken und so bei den Händlern vom Hof zu bekommen.