Wäre Giles Taylor kein tiefenentspannter Brite, der Trend zum autonomen Fahren könnte ihm schon ein paar Sorgenfalten bereiten. Dabei ist Fahren auf Level 5 schon jetzt die Regel für den typischen Käufer eines neuen Phantom VIII: “Keine Hand am Lenkrad, stattdessen am Champagnerglas, und das in jeder Fahrsituation, auf jeder Straße - völlig normal”, sagt der Chefdesigner der Luxus-Marke. Wer mindestens rund 450.000 Euro für ein Auto ausgibt, hat in der Regel einen Chauffeur; nur aus Fleisch und Blut.
Da müsste es doch eigentlich mulmig machen, wenn dieser Inbegriff des Luxus schon im kommenden Jahrzehnt verloren gehen könnte, wenn jedermann sich fahren lassen kann? “Natürlich haben wir nicht jeden USP für die Ewigkeit gepachtet - aber unsere Kunden lieben es, sich von Menschen umsorgen zu lassen. Wir werden eher den technischen Fortschritt in dieses Lebenskonzept des Rolls-Royce-Fahrers integrieren”, umschreibt Taylor die Strategie.
Der Brite gibt im Gespräch mit der Automobilwoche Ausblicke auf die Weiterentwicklung des Luxus, Marke Rolls Royce. Und die steht zuweilen durchaus unter dem Motto: zurück in die Zukunft. Der neue Phantom sei dafür ein Beispiel: “Der Trend zum Cocooning ist ja etwas, was unsere Markenwerte von jeher perfekt entspricht. Da setzen wir an.” Zusammen mit Continental hat Rolls darum fast 200 Reifenmischungen getestet, ehe der gefunden wurde, dessen Abrollgeräusch am wenigsten hörbar ist. Wäre bei sechs Millimeter dicken Scheiben, wahren Dämmungsorgien und Hochflorteppichen aber auch so schon höchst schwierig.