Welp-Gruppe stärkt Automotive-Bereich

Die Welp Gruppe hat mit Wirkung zum 1. Januar 2018 die beiden Zulieferer Dressel & Höfner mit Sitz in Neustadt bei Coburg und Dressel + Höfner International SRL Medias mit Sitz im rumänischen Medias übernommen. Das Neustädter Unternehmen wird bei der Welp Gruppe jetzt unter dem Namen Dressel + Höfner Automotive geführt.

Die erworbenen Gesellschaften gehörten nach Angaben des Zulieferers zum profitablen Teil der insolventen Hock-Gruppe. Im Zukauf sieht Ronald Gerschewski, Geschäftsführer der Welp Holding, eine optimale Ergänzung und Abrundung des Produktportfolios vor allem im Bereich Kunststoff, eine Erweiterung des Kundenstamms durch Tier 1 Lieferanten sowie eine Öffnung für eine verstärkt internationale Ausrichtung der Gruppe. Insgesamt will sich das Unternehmen künftig stärker auf die Themen Elektromobilität, autonomes Fahren und neue Bedienkonzepte konzentrieren.

„Wir stärken damit unsere klassische Automobilsparte“, erklärt Gerschewski. Er ist davon überzeugt, dass künftig die Fahrzeug-Individualisierung an Bedeutung gewinnt. „Das birgt für uns zusätzliche Chancen“, so der Manager.

Bei dem in Neustadt übernommene Unternehmen verweist Gerschewski unter anderem auf „Kompetenzen beim Umspritzen von Leiterbahnen“, das bei künftigen Mobilitätsthemen an Bedeutung gewinne. Mit der Übernahme des rumänischen Standorts will die Welp-Gruppe vor allem ihr bisheriges Portfolio im Kunststoffbereich ergänzen und den internationalen Fokus stärken. „Für einige unserer künftigen Kunden ist es wichtig, dass wir dort einen Standort haben, um eine Vor-Ort-Belieferung realisieren zu können.“

Derzeit konzentriert sich die Gruppe vor allem auf großvolumige Spritzgussteile im Exterieurbereich wie beispielsweise Radhäuser aber auch Stoßfänger oder Spoiler, die einige Fahrzeughersteller als Sonderausstattungen anbieten. „Unser klassisches Geschäft liegt bei Klein- und Mittelserien. Dort wollen wir unser Portfolio stärken und um die Entwicklung und Produktion von Interieur-Komponenten und Baugruppen in kleinen, mittleren und großen Stückzahlen erweitern“, so Gerschewski. Typisch für das Unternehmen seien Aufträge für jährlichen Stückzahlen zwischen 2000 und 15.000 Einheiten.

Derzeit beschäftigt die Welp Gruppe, die sowohl Fahrzeughersteller wie auch Zulieferer beliefert, rund 450 Mitarbeiter und hatte zuletzt einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro Umsatz erzielt. Zum Portfolio der Gruppe gehört auch der Sonderschutzfahrzeugbau. Nach Erwerb der beiden Zulieferer wird die Gruppe über 760 Mitarbeiter zählen. Davon 80 Entwickler und Konstrukteure.

Die Welp Holding hat ihren Sitz in Georgsmarienhütte bei Osnabrück ebenso wie Farmingtons Automotive, einer der drei Gesellschaften der Gruppe. Bei Farmingtons liegt der Fokus auf mittelgroßen Serien in der Kunststofffertigung. Kleinstserien fertigt das Unternehmen bei der Indikar Individual Karosseriebau mit Sitz in Wilkau-Haßlau bei Zwickau. Kunde des Unternehmens ist beispielsweise die Edelmarke Bugatti. Die dritte Gesellschaft pgam advanced technologies ist im britischen Warwick beheimatet.

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