Im Abgasskandal hat ein weiterer Ingenieur Ärger mit der Justiz. Erstmals ist nun auch ein Audi-Ingenieur in Deutschland wegen des Dieselbetrugs festgenommen worden. Der ehemalige Motorenentwickler war im Zuge des Skandals zunächst ins Visier der US-Ermittler geraten und 2015 von Audi beurlaubt worden.
Dass damit nun erstmals auch ein Audi-Entwickler festgenommen wurde, ist nicht überraschend. Audi gilt schließlich als die Keimzelle des Abgasbetrugs. Die Software, um die es im Dieselskandal geht, wurde im Hause Audi entwickelt. Bereits 1999 hatte die VW-Tochter eine Akustikfunktion für die Motorsteuerung entwickelt, die dann offenbar so angepasst wurde, dass die Abgasnormen im Testbetrieb eingehalten werden konnten. Später verwendeten die Ingenieure die Abschalteinrichtung für Zwei-Liter-Dieselmotoren sowie den 1,6-Liter- Dieselmotor. Weltweit waren rund elf Millionen Fahrzeuge von der Manipulation betroffen, alleine Audi musste mehr als zwei Millionen Autos umrüsten oder zurückkaufen. In den USA musste der VW-Konzern bereits mehr als 15 Milliarden Dollar für Entschädigungen und Strafzahlungen hinblättern.