Der Kreditversicherers Euler Hermes hat in seiner Studie das Insolvenzrisiko von europäischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) unter die Lupe genommen. So sind in Deutschland, Frankreich und im Vereinigten Königreich sieben bis 15 Prozent der KMU, darunter auch die Autozuliefererbranche, in den nächsten vier Jahren von einer Insolvenz bedroht. Im Jahr 2020 konnte zwar die staatliche Unterstützung den wirtschaftlichen Schock der Covid-19-Pandemie abmildern und die Zahl der gefährdeten KMU in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich um mehr als 8000 verringern, heißt es bei Euler Hermes. Dennoch sind laut Studie sieben, 13 beziehungsweise 15 Prozent der KMU in diesen drei Ländern in den nächsten vier Jahren weiterhin von Insolvenz bedroht.
"In früheren Studien haben wir drei Frühindikatoren ermittelt, die helfen können, die Notlage eines Unternehmens vier Jahre vor einem Konkurs zu erkennen“, erklären die Autoren: Rentabilität, Kapitalisierung und Zinsdeckung. Bei Anwendung dieser Kriterien auf fast 525.000 KMU wurde festgestellt, dass in Deutschland sieben Prozent, in Frankreich 13 Prozent und im Vereinigten Königreich 15 Prozent der KMU insgesamt gefährdet sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lagen Werte bei neun Prozent (Deutschland), 14 Prozent (Frankreich) beziehungsweise 17 Prozent (Vereinigtes Königreich). Das bedeute, dass die staatliche Unterstützung die Auswirkungen von Covid-19 nicht nur abfedert, sondern überkompensiert, indem direkte Subventionen (einschließlich Teilarbeitslosenregelungen) und Steuerstundungen die Wertschöpfungsverluste der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften ab 2020 vollständig ausgleichen, erklären die Autoren.