Welche Automarke kann Mann, welche Frau für sich begeistern?

Vor zehn Jahren wurden über 47 Prozent aller Neuzulassungen direkt an den Privatkunden abgesetzt. 2016 waren es noch 35 Prozent. Innerhalb dieses Privatmarktes stieg der Anteil der weiblichen Halter von 33 Prozent auf über 36 Prozent. Der Anteil der ab 60-jährigen stieg von knapp 30 Prozent auf 35,4 Prozent, der der unter 30-jährigen erhöhte sich leicht auf etwas unter acht Prozent.

Bei den Top 25 Marken gibt es deutliche Unterschiede beim Privatkundenanteil. Audi, Nissan, Opel und Volvo lagen 2016 bei unter 25 Prozent. Fünf Marken (Hyundai, Dacia, Smart, Mitsubishi und Suzuki) verkauften mehr als die Hälfte ihrer Pkw direkt an Privatkunden. Dacia lag dabei mit 84 Prozent ganz vorne und konnte mehr Fahrzeuge direkt an Privatkunden absetzen als Renault, obwohl diese insgesamt das 2,6-fache an Neuzulassungen aufwiesen.

Bei knapp acht Prozent aller privaten Neuzulassungen ist der eingetragen Fahrer unter 30 Jahre alt. Das hat sich in den vergangenen zehn Jahren nicht entscheidend geändert. Wenig überraschend ist, dass Porsche hier mit zwei Prozent einen unterdurchschnittlichen Anteil hält. Aber immerhin konnten sich über 2.000 junge Menschen vergangenes Jahr ein Fahrzeug dieser Marke neu zulegen.

Etwas überraschender ist der ebenfalls unterdurchschnittliche Anteil junger Käufer bei Fiat: Weniger als fünf Prozent der privaten Nachfrage entfiel auf diese Käufergruppe. Von den deutschen Marken konnten nur Mini (elf Prozent) und Audi mit neun Prozent einen überdurchschnittlichen Anteil an jungen Käufern verzeichnen. Den mit Abstand höchsten Jugendanteil hält Seat: Über 20 Prozent aller privaten Zulassungen gingen an unter 30-jährige.

Toyota punktet bei älteren Käufern

Die Käufergruppe der 60-jährigen und älter ist in den vergangenen Jahre kontinuierlich gestiegen und machte vergangenes Jahr über 35 Prozent aller Privatkäufe aus. Bei Mercedes, Opel, Nissan und Toyota lag ihr Anteil bei über 40 Prozent, wobei Toyota mit 44 Prozent seiner privaten Zulassungen den höchsten Anteil in dieser Altersklasse hatte. Die übrigen deutschen Hersteller konnten zwischen 32 Prozent (Audi) und 43 Prozent (Mercedes) ihrer privat verkauften Pkw bei dieser Altersgruppe absetzen. Schlusslicht ist Mini: Nur 16 Prozent aller nicht gewerblichen Zulassungen ging an Käufer der Generation 60 plus.

Der Anteil der weiblichen Halter an den privaten Neuzulassungen ist seit 2006 von rund einem Drittel auf über 36 Prozent in 2016 gestiegen. Aber der Anteil der weiblichen Käufer je Marke schwankt von 20 Prozent bis knapp 60 Prozent. Den geringsten Anteil der Top 25 Marken verzeichnen Mercedes und Porsche. Hier stellt die männliche Kundschaft mit 80 Prozent den größten Anteil der Privatkunden.

Ebenfalls deutlich unterdurchschnittlich sind die Frauen bei Audi, BMW und Volvo repräsentiert. Auch bei Smart liegt der Anteil weiblicher Kunden mit 33 Prozent unterhalb des Gesamtmarktanteils. Bei Mini dagegen sind mehr als die Hälfte, 57 Prozent, aller Privatkunden Frauen.

Auch wenn die gewerblichen Neuzulassungen heute einen Teil des früheren Privatkundengeschäfts ersetzt haben, bleibt der private Käufer eine wichtige Größe für Hersteller und Händler. Gerade bei rückläufigen privaten Neuwagenkäufern, ist es wichtig, seine Zielgruppe zu kennen und sich darauf einzustellen. Dies beginnt beim Hersteller mit entsprechendem Marketing und Fahrzeugausstattungen und geht weiter zum Händler, der seine Fahrzeuge attraktiv präsentierten muss.

Letztlich ist es aber der Verkäufer vor Ort, der potenzielle Kunden zielgruppengerecht ansprechen muss, sonst ist dieser sehr schnell in der Abteilung “junge Gebrauchte“. Der private Anteil an den Zulassungen beträgt zwar nur noch 35 Prozent, aber dies sind immer noch knapp 1,2 Millionen Neuwagen, die von Privat gekauft werden.

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