Webasto will E-Mobilität stark ausbauen

Mit einem wechselkursbereinigten Umsatzplus von zwölf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro hat der Zulieferer Webasto das Geschäftsjahr 2017 beendet. Rund drei Viertel des Gesamtumsatzes entfielen dabei auf das Geschäft mit Schiebe- und Panoramadächern. In China, dem größten Einzelmarkt des Unternehmens, erreichte Webasto 2017 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz.

Das operative Ergebnis (Ebit) legte um 42 Millionen Euro auf 248 Millionen Euro zu. Die Umsatzrendite stieg dementsprechend gegenüber 2016 um 0,6 Prozentpunkte auf nunmehr 7,1 Prozent. "Alles in allem war es für uns ein gutes Jahr", kommentierte Webasto-Vorstandschef Holger Engelmann das Zahlenwerk. Für das laufende Jahr erwartet er Umsatz und Ebit auf Vorjahresniveau.

Ein Fokus von Webasto bildet das Thema Elektromobilität. Engelmann kündigte an, in den nächsten drei Jahren 600 Millionen Euro in die strategische Weiterentwicklung des Zulieferers investieren zu wollen. Davon sollen unter anderem Entwicklungen im Bereich Ladelösungen und Batteriesysteme profitieren.

Der Start im Wachstumsfeld Elektromobilität ist gemacht. Vor wenigen Wochen hatten Webasto und Samsung SDI eine Vereinbarung zur Entwicklung und Lieferung eines Batteriemoduls für das Webasto-eigene Standardbatteriesystem für Nutzfahrzeuge. Kürzlich hat das Unternehmen aus dem bayerischen Stockdorf einen ersten Auftrag für ein Batteriesystem von einem Bushersteller erhalten.

Engelmann rechnet damit, mit solchen Batteriesystemen auf eine Umsatzgröße von 500 Millionen Euro bis eine Milliarde Euro kommen zu können. Wann das konkret erreicht werden soll, ließ Engelmann offen. Aber zehn Jahr werde das nicht dauern. "Der Markt hat sich bestätigt", so der Webasto-Chef. "Jetzt können wir an einem konkreten Produkt beweisen, dass wir es können."

Laut Engelmann profitiere das Unternehmen zudem von der wachsenden Nachfrage nach Hochvoltheizern für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Mittlerweile liegen über 60 Aufträge dafür vor. Vor allem aus China sei das Interesse groß. Der Webasto-Chef kündigte in diesem Zusammenhang an, die Produktion am Standort Neubrandenburg auszubauen. Zudem entsteht bis Ende 2019 eine neue Produktion im chinesischen Wuhan.

Einen ersten Auftrag von einem deutschen Fahrzeughersteller konnte Webasto bei seinen Ladelösungen gewinnen. Der Launch eines zweiten Modells mit Konnektivitätsfähigkeit und Serviceleistungen wie beispielsweise Wartungsverträgen oder Garantieverlängerungen ist für den Herbst dieses Jahres geplant.

Des weiteren hat der Zulieferer ein neues Verwaltungs- und Entwicklungszentrum in Stockdorf eröffnet. Rund 40 Millionen Euro hat Webasto in das Gebäude mit 14.000 Quadratmetern Fläche investiert, das Arbeitsplätze für 550 Mitarbeiter bietet.

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