Beim elektrischen Porsche Taycan musste der Sportwagenbauer noch auf Zellen des südkoreanischen Produzenten LG Chem zurückgreifen. Doch für die Zukunft setzt Porsche auf eigene Hochleistungszellen für seine Batterien. Deshalb hat das Unternehmen zusammen mit dem Zellspezialisten Customcells ein Joint Venture gegründet, um spätestens ab 2024 die nächste Stufe der Lithium-Ionen-Zellen in seine Fahrzeuge bringen zu können. Der Sportwagenbauer hält 83,75 Prozent an der Cellforce Group, die in Tübingen ihren Sitz haben soll. Der Rest verbleibt bei der Fraunhofer-Ausgründung Customcells aus Itzehoe in Schleswig-Holstein. "Damit positionieren wir uns an der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle", sagte Porsche-Chef Oliver Blume bei einer Veranstaltung am Entwicklungsstandort Weissach zur Gründung des Gemeinschaftsunternehmens.
Die neue Zelle setzt auf Silizium als Anoden-Material. Auch der Konkurrent Tesla arbeitet an einer neuen Zellgeneration mit Silizium. Laut Entwicklungschef Michael Steiner soll der Anteil des weltweit einfach verfügbaren Materials bei über 50 Prozent liegen. In den Zellen des Porsche Taycan beträgt der Anteil dagegen nur einige wenige Prozent. Der Vorteil ist ein geringerer Innenwiderstand beim Austausch der Ionen. Dies reduziert die Wärmeentwicklung und erlaubt eine verbesserte Leistung sowie ganz andere Ladezeiten bei verringertem Bauraum. "So könnte bis 2024 die Ladezeit für ein Elektroauto mit 800-Volt-Technik von derzeit 22 Minuten für 80 Prozent auf elf Minuten gesenkt werden", sagte Steiner der Automobilwoche am Rande der Veranstaltung.