Scheibchenweise arbeitet Daimler seine unrühmliche Diesel-Vergangenheit ab. Schon wieder hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) eine Tranche von Fahrzeugen beanstandet, die sich durch einen hohen Stickoxid-Ausstoß auszeichnen. Nach dem GLK-Rückruf vom Juni 2019 sind nun weitere 170.000 Autos mit verschiedenen Motorvarianten betroffen. Dabei handelt es sich um ältere Modelle der A-, B-, C-, E- und S-Klasse von Mercedes-Benz mit der Abgasnorm Euro 5, davon etwa 60.000 in Deutschland. Im Konzern und beim KBA war das Problem bereits bekannt.
Die Zahl der vom KBA monierten Autos mit Stern liegt allein in Deutschland inzwischen weit jenseits der 500.000. Dazu kommen aber noch drei Millionen Fahrzeuge in Europa, davon eine Million in Deutschland, die Daimler freiwillig zurückgerufen hat.
Während Daimler auf der einen Seite gegen alle Bescheide Widerspruch einlegt, um ein Schuldeingeständnis und Rechtsansprüche auf Schadenersatz zu vermeiden, so ist der Konzern anderseits durchaus bemüht, das dunkle Kapitel der zu hohen Schadstoffwerte insbesondere beim Stickoxid (NOx) neben den verpflichtenden Rückrufen auch mit freiwilligen Software-Updates abzuarbeiten.