Warum Valeo in Start-ups aus China investiert

Der französische Zulieferer Valeo hat sich für 375 Millionen Yuan, umgerechnet rund 50 Millionen Euro, am Risikokapitalfonds Cathay CarTech Fund beteiligt. Mit weiteren Partnern sollen in China so rund 200 Millionen Euro in innovative Unternehmen und Startups investiert werden.

Zusammen mit dem Yangtze River Industry Fund, und anderen Investoren wird sich Cathay CarTech nach Angaben des Zulieferers auf China konzentrieren und plant, insgesamt 1,5 Milliarden Yuan (umgerechnet zirka 200 Millionen Euro) in innovative Unternehmen und Start-ups zu investieren.

„Innovation ist die DNA von Valeo“, sagte Valeo Vorstandschef Jacques Aschenbroich. Der Konzern investiere nicht nur mehr als elf Prozent seines Umsatzes im Bereich der Erstausrüstung in Forschung und Entwicklung weltweit, sondern beschäftigt mehr als 3000 Entwickler in China. „Nach Investitionen in Risikokapitalfonds in den Vereinigten Staaten, Europa und Israel führt Valeo sein Open-Innovation-Ökosystem in China ein. Mit dem CarTech Fund planen wir, innovative Produkte und Technologien für unsere Kunden zu identifizieren und zu entwickeln“, erklärte Aschenbroich.

Doch auch andere große Zulieferer sind auf der Jagd nach Start-ups. Einer der Vorreiter ist dabei Bosch. Die Robert Bosch Venture Capital investiert bereits seim dem Jahr 2007 in disruptive Start-ups.

ZF Friedrichshafen hat vor gut einem Jahr eine Beteiligungskapitalgesellschaft gegründet mit dem Ziel, sich an Technologiefirmen und Start-ups zu beteiligen. So will der Zulieferer Geschwindigkeit bei den disruptiven Mobilitätsthemen aufnehmen. Die Gesellschaft mit dem Namen „Zukunft Ventures GmbH“ wird von Torsten Gollewski geleitet. Die Venture-Capital-Firma hat ihren Sitz in Friedrichshafen, will aber weltweit Niederlassungen eröffnen.

Die Strategie von „Zukunft Ventures“ sieht vor, sich signifikant an den Unternehmen zu beteiligen, wobei die unternehmerische Verantwortung bei den Firmen bleibt. Es sei weder geplant, nur kleine Finanzierungsrunden zu machen, noch Komplettübernahmen anzustreben. ZF sieht sich eher als starker Partner im Hintergrund.

Continental hat wiederum ein Drei-Säulen-Programm namens „Co-Pace“ entwickelt, mit dem der Zulieferer Jungunternehmer auf verschiedene Weise unterstützen und sich mit ihnen vernetzen will. Erstes Element und Herzstück von Co-Pace ist ein internes ­Förderprogramm der Ideen von ­Conti-Mitarbeitern. „Wir haben so viele kreative Köpfe im Unternehmen, die wir dringend fördern müssen“, sagt Jürgen Bilo, Leiter von Co-Pace. Im Frühjahr verschickte Bilo deshalb eine Mail an 32.000 Conti-Mitarbeiter in sieben Ländern und forderte sie auf, Ideen für ein neues Produkt samt Business-Konzept einzusenden.

Zweites Element von Co-Pace ist das „Startup co-operation Program“, über das sich Conti eng mit externen Start-ups verknüpfen möchte. „Der Startschuss hierfür fällt Anfang 2018, aber ich schaue mir schon jetzt sehr viele Jungunternehmer in Asien, Israel oder auch im Silicon Valley an“, sagt Bilo.

Das dritte Element ist „Corporate Venture Capital“, eine Wagniskapitalgesellschaft, mit der der Zulieferer in junge Unternehmen investieren will, weil man sich direkten Zugang zu neuen Technolo­gien und Geschäftsideen erhofft.

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