Sixt hat in der Vergangenheit immer wieder betont, wie zufrieden man mit DriveNow ist. Erst im November hatte Konzernpatriarch Erich Sixt noch betont: "Es ist für uns ein Juwel - von unserer Seite sind wir hochzufrieden." Nun hat er das Juwel verkauft. Satte 209 Millionen bekommt sein Konzern für die Hälfte des Joint Ventures, das künftig alleine BMW gehören wird.
Der Preis dürfte beim Verkauf sicher eine Rolle gespielt haben, wohl auch, dass BMW andere Pläne mit DriveNow hatte, als Sixt. Der Autobauer will das Carsharing-Angebot ja allem Anschein nach mit Daimlers Car2Go zusammenbringen, was Sixt in der Vergangenheit abgelehnt hatte.
Doch die Trennung hat noch eine dritte Komponente, die Vorstandsmitglied Alexander Sixt andeutet: "Die Transaktion ermöglicht es der Sixt SE, nun unabhängig die Position als führender Mobilitätsanbieter durch die Integration aller Mobilitätsangebote unter einem Dach auf der proprietären Sixt Mobilitäts-IT-Plattform konsequent auszubauen."
"Konkret kann man künftig Mobilität von einer Minute bis vier Jahren unter einem Dach anbieten", erklärt ein Sprecher. Bisher sei das so nicht möglich gewesen, weil das Carsharing eben bei DriveNow gebündelt gewesen sei. "Das was bisher der DriveNow-Kunde sucht, wird er künftig auch unter dem Dach von Sixt finden." Bedeutet das nun, dass Sixt sein eigenes Carsharing in Konkurrenz zum ehemaligen Partner aufmacht? Wohl nicht in so klarer Form. Stattdessen plant man ein großes integriertes Angebot, das eben auch Elemente des Carsharings beinhaltet.
Die Grenzen zwischen Carsharing und Vermietung würden sowohl beim Angebot als auch bei der genutzten Technik immer weiter verschwimmen, sagt der Sprecher. So könne man ja auch beim Pilotprojekt Fastlane das Auto schon jetzt mithilfe einer App öffnen und abholen. Das passiert allerdings nach wie vor an einer Station. Ob es künftig auch stationsunabhängige Angebote im Sinne eines Free-Floats geben wird, dazu sagt man seitens Sixts noch nichts. Technisch möglich wäre es wohl.
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