Bundeskanzlerin Angela Merkel will sie, die Chefs der Betriebsräte von BMW und Daimler wollen sie, VW-Konzernchef Herbert Diess will sie, Continental-Chef Elmar Degenhart denkt über sie nach – nur Bosch-Chef Volkmar Denner will sie nicht: die Batteriezellenproduktion.
Geht es um Erfolg oder Misserfolg der Elektromobilität, geht esimmer auch um die Zelle. Sie macht 30 bis 50 Prozent der Wertschöpfung beim Elektroauto aus. Ob raketenartige Beschleunigung oder 500-Kilometer-Fahrzeug – die„Performance“ des Autos steckt in der Zelle und ist das Alleinstellungsmerkmal jeder Marke und Baureihe.
Doch Europas Autoindustrie droht beim Herzstück der E-Mobilität den Anschluss zu verlieren. „Ich finde es erschreckend, dass wirin diese große Abhängigkeit geraten sind“, mahnte kürzlich VW-Chef Herbert Diess mit Blick auf die Zell-Riesen LG, Samsung und Panasonic. „Die Erpressbarkeit der deutschen Autoindustrie war noch nie so hoch“, sagt ein Berater, der nicht namentlich genannt werden will. Er beobachtet, dass die Zellpreise bei Auftragsvergaben teils schon wieder steigen.
Beginnen die asiatischen Zellfabrikanten bereits damit, ihre Marktmacht auszunutzen? Schon jetzt haben LG, Samsung und
Panasonic sowie CATL den Marktregional unter sich aufgeteilt. Platz für neue Player ist da kaum noch.