Sie sahen abgekämpft aus, doch Mimik und Reaktionen der Konzernchefs von Daimler, Volkswagen und BMW sollten signalisieren: "Seht her, wir haben unsere Hausaufgaben erledigt." Mit der Ankündigung von Software-Updates für 5,3 Millionen Diesel-Fahrzeuge in Deutschland, der Beteiligung an einem Mobilitätsfonds und dem Angebot einer Umweltprämie beim Kauf sauberer Neufahrzeuge sieht die Autoindustrie den Diesel nach dem Dieselgipfel in Berlin auf dem Weg der Rehabilitation. "Wir wollen die Luftqualität schnell und wirkungsvoll steigern – ohne dass unsere Kundinnen und Kunden durch Fahrverbote beeinträchtigt werden", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche nach dem Treffen. "Nachhaltigkeit gehört zu uns wie Freude am Fahren", frohlockte BMW-Chef Harald Krüger.
Doch Tatsache ist: Die in Stuttgart und anderen Städten drohenden Fahrverbote sind nach dem Diesel-Gipfel in Berlin wahrscheinlicher geworden als je zuvor. Denn die Vereinbarungen mit der Autoindustrie werden nicht reichen, um die Grenzwerte für Stickstoffdioxid in den stark belasteten Städten einzuhalten. So sind die Ergebnisse beispielsweise deutlich hinter das Konzept zurückgefallen, mit dem das Land Baden-Württemberg seinen Luftreinhalteplan nachbessern wollte.