Audi tut gut daran, jemand von außen zu holen, um endlich sauber zu werden. Markus Duesmann ist da die naheliegende Wahl.
Markus Duesmann kommt von einem Premiumautohersteller,hat als bisheriger Beschaffungschef von BMW Vorstandserfahrung – und hat nichts mit dem Dieselskandal zu tun. Und vom Typ her ist er auch der richtige: gradlinig, professionell, jung genug, um die Marke zu repräsentieren.
Duesmann managt den Einkauf von BMW. Wird er Audi-Chef, muss er zeigen, dass er auch einen großen Hersteller als CEO leiten kann. Und das in der schwierigsten Phase Audis. Der Dieselskandal ist noch immer nicht überstanden, die Elektro-Offensive ist eine teure Wette auf die Zukunft, die Konkurrenz von BMW und Daimler ist enteilt.
Ein neuer Vorstandschef will ein Unternehmen immer auch nach seinen Vorstellungen formen. Und das heißt: Es könnte zunächst erst einmal Unruhe geben, Umbauten, personell wie organisatorisch. Ob der Audi-Vorstand in der Konstellation so bestehen bleibt, ist fraglich.Einen Rückhalt hat Duesmann: Er kennt Konzernchef Herbert Diess von BMW. Das zeigt auch, wie sehr Diess gewillt ist, an den entscheidenden Schnittstellen Leute seines Vertrauens zu installieren. Das sollte auch dem einen oder anderen Vorstand im Konzern und bei den Marken zu denken geben.Lesen Sie auch:
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