Warum der deutsche Automarkt im Oktober geschrumpft ist

In Deutschland sind im Oktober 252.682 Pkw neu zugelassen worden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht das einem Minus von 7,4 Prozent. Für das bisherige Jahr ergibt sich trotzdem noch ein Plus von 1,4 Porzent.

Besonders stark konnte BMW zulegen. Die Münchner verkauften 25,6 Prozent mehr Autos ihrer Kernmarke. Auch die Kleinwagenmarke Mini legte um mehr als 20 Prozent zu.

Mercedes verkaufte 19,2 Porzent mehr Autos, Smart verbuchte ein Plus von fast 24 Prozent.

Deutlich gesunken sind die Absatzzahlen von Porsche (minus 74 Prozent), Audi (minus 64 Prozent) und Volkswagen (minus 18,9 Prozent).

Der Rückgang geht wie schon im September auf nicht verfügbare Modelle aufgrund fehlender WLTP-Zertifizierungen zurück. Im Juli und vor allem im August hatten Hersteller und Händler noch viele Zulassungen mit der alten NEFZ-Zertifizierung vorgezogen, da die mangelnde Verfügbarkeit nach dem Stichtag 1. September absehbar war. Seit diesem Datum müssen alle neu zugelassenen Pkw in der EU nach WLTP zertifiziert sein.

Nach minus 30,5 Prozent im September fiel nun der Oktober mit minus 7,4 Prozent nicht mehr ganz so negativ aus. Allerdings hatte der diesjährige Oktober fast zwei Arbeitstage mehr als der vorige, weil der 31. Oktober im vergangenen Jahr ein bundesweiter Feiertag war.

Die Herstellerentwicklung zeigt, dass die Marken unterschiedlich betroffen sind: VW, normalerweise die unangefochtene Nummer eins, hatte bereits im September einen Rückgang um 62 Prozent hinnehmen müssen und lag nur auf Platz vier. Im Oktober standen die Wolfsburger zwar wieder auf Platz eins, aber das Minus lag erneut bei überdurchschnittlichen fast 19 Prozent.

Besondere WLTP-Probleme scheint Audi zu haben: Nach minus 77,7 Prozent im September fiel der Oktober mit minus 64 Prozent kaum besser aus.

Es muss damit gerechnet werden, dass auch die kommenden Monate noch durch den WLTP-Effekt beeinflusst sein werden, zuerst noch durch mangelnde Verfügbarkeit, danach durch stoßweise Auslieferung der WLTP-zertifizierten Modelle. Dann kommt auch noch das logistische Problem der Transportkapazitäten hinzu.

Bei den Dieselzulassungen ist weiterhin kein Ende der negativen Entwicklung absehbar. Dabei ist unklar, inwieweit dies auf mangelnde Verfügbarkeit aufgrund fehlender WLTP-Zertifizierung oder auf weiter steigende Ablehnung gegenüber den Selbstzündern zurückzuführen ist. Letzteres spielt aufgrund der nicht endend wollenden Diskussionen um Fahrverbote und Nachrüstungen sicher eine bedeutende Rolle.

Ebenso wie schon im September waren die privaten Zulassungen vom WLTP-Effekt stärker betroffen als die gewerblichen. Dies ist eine natürliche Reaktion auf die vorgezogenen Zulassungen der Händler im August. Diese Pkw werden seit September als junge Gebrauchte an Privatpersonen abgegeben.

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