Eigentlich hätte Markus Duesmann der neue Audi-Chef werden sollen. Ein Techniker wie der legendäre Ferdinand Piech. Einer, der Audi wieder nach vorn bringt, mit genialen Ideen den Slogan "Vorsprung durch Technik" wieder mit Leben füllt und vielleicht doch noch den alten Traum der Ingolstädter wahr werden lässt: BMW und Mercedes zu überholen und der größte Premiumhersteller zu werden. Davon ist Audi derzeit weit entfernt.
Nicht nur der Abgas-Skandal beschäftigt die Marke nach wie vor, auch die verspätete Umstellung auf den WLTP-Zyklus hat dafür gesorgt, dass die Absatzzahlen in den vergangenen Monaten eingebrochen sind. Sicher hat Audi auch genug technische Baustellen. Ganz abgesehen von den bekannten Herausforderungen E-Mobilität und autonomem Fahren ist es in der Tat eine Weile her, dass Audi mit technischen Innovationen auf sich aufmerksam gemacht hat.
Doch nun ist die Wahl des Aufsichtsrats für den Nachfolger von Rupert Stadler auf Bram Schot gefallen. Das muss für das Unternehmen kein Nachteil sein - im Gegenteil. Techniker hat das Unternehmen genug. Auch Piech hat die meisten wegweisenden Erfindungen nicht selbst gemacht. Er war ein Chef, der die Entwicklungsabteilung gefördert und gefordert hat – und ihr den nötigen Raum gelassen hat.
Doch technische Innovationen sind etwas für die Zukunft. Jetzt braucht Audi erst mal einen Chef, der sicher nicht in den Abgas-Skandal verwickelt ist und der den Verkauf der aktuellen Modelle wieder ankurbelt. Dafür ist Bram Schot als Vertriebsfachmann sicher eine gute Wahl.
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