Der Drang der Autokonzerne zur eigenen Software macht dem Dresdner Entwickler Joynext keine Angst. "Ich sehe das nicht als Gefahr", sagte Co-Chef Stavros Mitrakis im Gespräch mit der Automobilwoche. "Das ist für uns eher Ansporn, uns anzupassen."Schließlich werde auch der Hauptkunde VW in seiner neuen Car-Software-Organisation, die künftig 60 Prozent der Software in den Autos des Konzerns liefern soll, nicht alles selbst machen. Statt komplette Systeme zu liefern gehe es künftig darum, "möglichst viele Puzzleteile" beizusteuern. "Von uns kommen dann die coolen Apps."
Bisher liefert Joynext Infotainment-Komponenten und Software vor allem für den VW-Konzern. 95 Prozent der Aufträge kommen von dort. Für den neuen ID.3 etwa steuert Joynext die Navigationssoftware bei. Kritik an der Software weist Mitrakis zurück. Dieselbe Navigation laufe auch in anderen Modellen – und dort ohne Probleme. "Im Passat läuft alles flüssig. Und dasselbe Stück Software ist im ID.3 drin." Probleme gebe es dort weniger mit der Software selbst, sondern eher mit der Komplexität des Gesamtsystems.