Die Marke VW ist in der Krise. Die Rendite ist mau, ebenso die Nachfrage. Eben erst wurde die Produktion in Zwickau und Dresden gedrosselt. Im Gespräch mit der Automobilwoche zeigen sich VW-Vertriebsvorständin Imelda Labbé und Deutschland-Chef Achim Schaible dennoch zuversichtlich.
Frau Labbé, Herr Schaible, mangelt es VW an Aufträgen?
Labbé: Wir haben nach wie vor einen hohen Auftragsbestand. Wir reden hier allein in Westeuropa von mehr als einer halben Million Fahrzeugen über alle Antriebsarten hinweg. Die Auftragseingänge im August lagen deutlich über dem Vorjahr, das hat aber vor allem mit dem Ende der BEV-Förderung für gewerbliche Kunden zu tun. Aufgrund der aktuell herausfordernden Marktlage und vor dem Hintergrund der sich veränderten staatlichen Förderung beobachten wir sehr genau, wie sich der BEV-Gesamtmarkt in Deutschland entwickelt. Ich denke, allen ist klar, dass wir gemeinsam mit all unseren Partnern jetzt verstärkt daran arbeiten müssen, die Elektrofahrzeuge in der Kundenpräferenz wieder stärker nach vorne zu stellen.
Schaible: Wir halten im Gesamtmarkt für das Jahr 2023 2,85 Millionen Neuzulassungen für realistisch. Dabei wollen wir unseren starken Marktanteil aus dem Vorjahr bestätigen oder sogar ausbauen. Klar ist aber auch: Die vielen Neuzulassungen resultieren derzeit auch aus den sehr hohen Auftragsbeständen. Wir haben in Deutschland aktuell rund 240.000 Autos in den Büchern. Einen Teil davon werden wir sicherlich auch mit ins neue Jahr nehmen. Zudem gehen wir im kommenden Jahr wieder von verstärkter Nachfrage aus. Beides zusammen macht uns dann auch für 2024 recht zuversichtlich.