Volkswagen geht den ersten Schritt zum Agenturvertrieb: Mittlerweile haben bereits 95 Prozent der Händler die sogenannten MEB-Verträge unterschrieben. VW rechnet mit weiteren Unterschriften, denn bis Ende April haben die Vertriebspartner noch Zeit. Aufgrund der Entwicklungen in den vergangenen Wochen hat der Hersteller seinen Vertriebspartnern einen Monat mehr gegeben.
Der neue Vertrag ermöglicht den VW-Partnern, die Fahrzeuge auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) sowie der Premium Platform Electric (PPE) zu vertreiben. Dabei verkaufen sie die Fahrzeuge nicht auf eigene Rechnung, sondern treten als Vermittler auf.
Das hat Vorteile für die Händler. "Wenn bestimmte Maßnahmen für den Vertrieb unverzichtbar sind, dann muss der Hersteller diese dem Agenten kostenlos zur Verfügung stellen", schreibt Rechtsanwalt Uwe Brossette in einer internen Publikation des Volkswagen- und Audi- Partnerverbands. Der Hersteller übernimmt also die Finanzierung der Fahrzeuge, die Lagerhaltung sowie die Ausstellungsfahrzeuge.
Bei den Händlern kommen die neuen Verträge gut an. "Ich bin ein Befürworter des Agenturmodells, da Ausstellungsfahrzeuge kostenfrei vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden", erläutert Frank Brecht, Geschäftsführer der Stuttgarter Hahn-Gruppe. Nicht nur das. Auch "das Restwertrisiko liegt beim Hersteller". Damit sind die Händler in gerade in Krisenzeiten besser geschützt.