Die Grundidee der EU, die Umweltbelastung durch den Verkehr zu verringern, ist gut. Aber die Umsetzung ist schlecht gemacht.
Denn strengere CO2-Ziele lassen absehbar ausgerechnet jene Pkw-Gattung ins Abseits rollen, die vergleichsweise wenig Benzin oder Diesel benötigt: Mit schärferen CO2-Grenzwerten drängt die EU viele Klein- und Kleinstwagen trotz geringem Spritverbrauch ins Abseits.
Um Strafzahlungen wegen Nichteinhaltung der künftigen Emissionsziele zu vermeiden, will der Volkswagen-Konzern die Kleinstwagen VW Up, Škoda Citigo und Seat Mii im Jahr 2022 ohne direkte Nachfolger einstellen.
Der frühere VW-Aufsichtsratschef Ferdinand K. Piëch erklärte auf Anfrage: "Kunden, die ein kleines Einkommen haben, aber für den Konzern brennen, für diese Kunden wird es schwierig".
Opel nimmt seine Kleinstwagen noch eher vom Markt: "Opel Karl und Adam werden zum Ende ihres Lebenszyklus im Jahr 2019 auslaufen", sagte Opel-Chef Michael Lohscheller der Automobilwoche. Er fügte hinzu: "Aus meiner Sicht gewinnt im Autogeschäft neben dem Euro eine weitere Währung massiv an Bedeutung: Sie heißt CO2".
Teure Technologien wie reine Elektroantriebe, Hybridmodule und nochmals aufwendigere Abgasreinigung sind angesichts geringer Margen im unteren Pkw-Preissegment nicht kaufmännisch vertretbar zu realisieren.