Kapitalerhöhung

VW-Konzern steigt bei Heycar ein

Die Konzernmutter VW greift Heycar unter die Arme: Im Rahmen einer Kapitalerhöhung wird Volkswagen Anteilseigner an der Gebrauchtwagenplattform. Deren Wachstum hat sich inzwischen deutlich verlangsamt.

Montag, 2. März 2020, 16.39 Uhr

Der VW- Konzern wird Anteilseigner beim Start-up Heycar. Über die Höhe der Beteiligung, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgt, wollen sich beide Parteien nicht äußern. Laut einer Mitteilung des Unternehmens, soll sie sich aber in einer "signifikanten Höhe" bewegen.

Damit hat die Gebrauchtwagenplattform auch den eigenen Mutterkonzern ins Boot geholt. Im April 2019 war bereits Daimler Financial Services bei Heycar eingestiegen und hält derzeit einen Anteil von 20 Prozent. Bereits seit Ende 2018 hält der Branchenverband ZDK eine stille Beteiligung, ebenso wie mehrere Handelsgruppen.

Ziel ist es nun, international zu wachsen. Für 2020 ist eine weitere europäische Expansion geplant. Im August 2019 war Heycar bereits in Großbritannien gestartet. Aktuell werden dort rund 160.000 Fahrzeuge angeboten. In Deutschland, wo Heycar im Oktober 2017 an den Start gegangen war, sind es derzeit rund 450.000 Fahrzeuge von mehr als 1300 Händlergruppen.

VW Financial Services hatte Heycar 2017 als markenübergreifende Plattform gegründet, die ein Gegengewicht zu den Branchengrößen Mobile.de und Autoscout bilden soll. Anfangs ist das Start-up sehr schnell gewachsen, die Ziele wurden zu Beginn weit übertroffen. So listeten Händler Ende 2018 bereits mehr als 300.000 Fahrzeuge auf der Plattform. Erwartet hatte man bis zu diesem Zeitpunkt nur 150.000.

Inzwischen hat sich das Wachstum jedoch deutlich verlangsamt. Das Ziel von 500.000 angebotenen Fahrzeugen hat Heycar bislang nicht erreicht. Spätestens für das erste Quartal 2019 hatte man diese Marke jedoch angepeilt. "Diese Größenordnung ist wichtig, damit der Kunde Auswahl hat", sagte Christian Dahlheim, damals Vertriebsvorstand von VWFS, gegenüber Automobilwoche Ende 2018. Zum Vergleich: Bei Mobile.de sind derzeit rund 1,4 Millionen Gebrauchtfahrzeuge gelistet, bei Autoscout sind es rund 850.000.