Beim Fahrzeughersteller Volkswagen dürften die Alarmglocken schrillen. Denn mit dem Versuch beim Interieurspezialisten Grammer das Ruder zu übernehmen, hat die aus Bosnien-Herzogowina stammende Familie Hastor nicht nur den Amberger Zulieferer, sondern auch deren Kunden, darunter VW, in Aufregung versetzt.
Die Wolfsburger haben mit der streitbaren Unternehmerfamilie bereits einschlägige Erfahrungen gesammelt und hatten erst im Herbst vergangenen Jahres eine Auseinandersetzung mit dem Hastor-Zulieferer-Konglomerat Prevent vor Gericht beigelegt. Die Auseinandersetzung hatte beim Hersteller zuvor zu Produktionsausfällen und Kosten in Millionenhöhe geführt.
Zudem ist der Volkswagen Konzern weiterhin über einen Großauftrag mit Prevent verbunden. Denn in etwa 1,8 Millionen Autos verschiedener Marken verbaut Volkswagen Hintersitzlehnen des Zulieferers. Die Prevent-Tochter TWB aus Hagen hatte im Jahr 2011 von den Wolfsburgern einen Großauftrag erhalten. Prevent TWB liefert innerhalb des Modularen Querbaukastens die kompletten Umfänge der Hintersitzlehne einer vereinheitlichten Plattformreihe der Modelle VW Golf und Passat, Audi A3, Skoda Oktavia und Superb sowie Seat Leon und Exeo. Dabei handelt es sich um Module der zweiten Sitzreihe.
Ärger bei der Abwicklung dieses Auftrags sollten die Wolfsburger lieber vermeiden.