Es scheint eine unendliche Geschichte zu sein. Alles war schon fertig, die Entscheidungen getroffen: Volkswagen baut in der Türkei. Dann marschierte die Türkei in Nordsyrien ein und der Bau wurde zum Politikum.
Volkswagen will nun auf seiner Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche über die weitere Planung für das neue Werk in der Türkei entscheiden.
Ursprünglich sollten dabei die Planungsgelder für den rund eine Milliarde Euro teuren neuen Standort bewilligt werden, wie die Automobilwoche erfuhr.
Wegen des Nordsyrien-Konflikts wurde das Engagement aber unter anderem von VW-Aufsichtsrat und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil infrage gestellt.
Dem gegenüber steht der wirtschaftliche Druck des Konzerns. Ursprünglich sollte die Produktion in der Türkei schon im Oktober 2022 starten. Das Unternehmen braucht die bisherigen Kapazitäten zur Produktion von VW Passat und Skoda Superb in Emden für andere Zwecke.
Eine Entscheidung gegen die Türkei hätte Auswirkungen auf bestehende Werke. Ein Szenario lautet, die Fertigung des Passat ins Werk Bratislava zu verschieben. Dort werden Kapazitäten frei, weil das Ende der Fertigung der Up-Familie naht.
Fest steht nach Informationen der Automobilwoche bereits, dass der Škoda Karoq wegen der hohen Nachfrage für die Endmontage zusätzlich nach Bratislava geht.
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