Er ist unter den Autos so etwas wie das vegane Müsli aus dem Fair-Trade-Laden. Teuer, nachhaltig und mit eingebautem Heilsversprechen. Nur am Geschmack hat es beim BMW i3 bislang ein wenig gehapert. Denn sonderlich kernig oder kräftig war der elektrische Vorreiter nun wirklich nicht. Das haben sie jetzt offenbar auch in München begriffen und ihren Luxus-Öko deshalb zur Modellpflege nicht nur ein wenig aufpoliert, sondern zur Hälfte der Laufzeit das erste S-Modell aufgelegt. Als würden sie ein paar Körner Superfood ins Müsli rühren, soll das E-Mobil so die Emotionen schüren und den Fahrspaß steigern – Bodybuilding auf die biologisch-dynamische Tour also.
Auf dem Papier ist das natürlich Lachhaft. Denn die Leistung der E-Maschine steigt von 170 PS beim weiterhin angebotenen Standardmodell auf 184 PS, das maximale Drehmoment klettert von 250 auf 270 Nm, der Sprint von 0 auf 100 km/h verkürzt sich um vier Zehntel auf 6,9 Sekunden und das Spitzentempo wird von 150 auf 160 km/h angehoben. Und weil sich am Akku mit seinen 33 kWh nichts ändert, geht dem S-Modell sogar schon nach 280 statt 290 rechnerischen Kilometern der Saft aus, wenn man nicht die Version mit Range Extender bestellt. Kein Wunder, dass sich niemand in München traut, dafür ein M auf die Karbonverkleidung zu pappen.